pts20030217046 Medizin/Wellness, Medien/Kommunikation

Kosmetische Schilddrüsenoperation

Neues endoskopisches Verfahren vermeidet störende Narben


Schwarzach (pts046/17.02.2003/21:00) Eingriffe an der Schilddrüse hinterlassen eine auffällige Narbe im vorderen Halsbereich. Durch ein neuartiges endoskopisches Vorgehen lassen sich große Schnitte vermeiden und kosmetisch günstigere Ergebnisse erzielen. Mit der im Krankenhaus Schwarzach angebotenen Methode wurden bereits mehr als 70 Patienten erfolgreich operiert.

Schilddrüsenoperationen zählen zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen. Die Hauptgründe dafür sind Knotenbildungen unterschiedlichster Größe. Zur feingeweblichen Beurteilung der Dignität müssen selbst kleine Knoten chirurgisch entfernt werden. In der Regel geschieht das mittels eines Hautschnittes an gut sichtbarer Stelle an der Vorderseite des Halses. Durch die Lage und durch eventuell auftretende Probleme bei der Wundheilung entstehen häufig kosmetisch ungünstige Verhältnisse in einem Körperbereich, der den Blicken anderer direkt preisgegeben ist.

Seit März 2001 wird an der Abteilung Chirurgie des Krankenhauses Schwarzach ein neuartiges Verfahren in "Schlüssellochtechnik" zur Entfernung von kleinen Schilddrüsenknoten angewendet. "Unter videoendoskopischer Sicht operieren wir die Schilddrüse über drei bis vier nur wenige Millimeter große Einschnitte", erklärt Prim. Messenbäck, Leiter der Abteilung. "Der Chirurg entfernt den abgetragenen Schilddrüsenlappen über einen kurzen Schnitt, welcher im seitlichen Halsbereich exakt in eine Hautlinie gelegt wird und somit nach Abheilung kaum mehr erkennbar ist. Wie andere endoskopische Operationen liefert auch diese Methode besonders zufriedenstellende kosmetische Ergebnisse in Bezug auf Wundgröße, Wundlage und Schonung der Haut."

Der Arzt findet im Halsbereich äußerst enge Platzbedingungen vor, die Operation geschieht mit allerhöchster Konzentration. Während des Eingriffes wird das Gewebe mit Kohlendioxid gedehnt. Die Strukturen erscheinen auf dem Bildschirm in bis zu 100-facher Vergrößerung. Um diese Operationsmethode sicher durchzuführen, bedarf es zum einen ausreichender Erfahrung in der offenen Schilddrüsenchirurgie, insbesondere in Hinblick auf die Schonung der Stimmbandnerven. Zum anderen ist Erfahrung und Übung in anderen minimal invasiven Operationsmethoden (z.B. laparoskopische Gallenblasen-, Dickdarm- und Bruchoperationen) Voraussetzung. In Schwarzach wurde diese europaweit neue Operationstechnik bisher bei 72 Patienten mit bis zu 3 cm messenden Schilddrüsenknoten erfolgreich angewendet.

Der Vorteil der Methode liegt in der eindeutig besseren Kosmetik. Da im Unterhautgewebe keine Durchtrennung von Blutgefäßen und Muskelschichten erfolgt, sind in den ersten Tagen nach der Operation nur geringfügige Wundschwellungen zu beobachten. Bei Kontrolluntersuchungen waren die 2 mm kleinen Stiche nicht mehr zu sehen. Der seitliche Hauptschnitt integriert sich kaum merklich in eine Hautlinie. Nackenschmerzen, wie sie oft nach "normalen" Schilddrüsenoperationen auftreten, werden bei dieser endoskopischen Methode von den Patienten nicht berichtet. Gerade zur Entfernung kleiner, einseitig bestehender Knotenbildungen der Schilddrüse bietet sich die minimal invasive Technik in geübten Händen als schonende, kosmetisch günstige Operationsvariante an.

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