pts20070326013 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Saubere Energie aus Holzresten

Siemens Österreich installiert Reject Power in Biomasse-Heizkraftwerk


Wien (pts013/26.03.2007/10:26) Die Siemens AG Österreich hat vom Zweckverband Restmüllheizkraftwerk Böblingen (RBB) den Auftrag erhalten, eine "Reject Power"- Anlage für ein neues Biomasse-Heizkraftwerk in Baden-Württemberg zu liefern. Die Abteilung Reject Power des Siemens-Bereichs Industrial Solutions and Services (I&S) mit Sitz in Linz wird das Projekt abwicklen. Das mit dem Schleuderradverfahren arbeitende System erlaubt auch die Nutzung von Brennstoffen mit hohem Wassergehalt wie beispielsweise Siebreste aus der Hackschnitzelaufbereitung. Die Reject-Power-Anlage ist für eine thermische Leistung von sechs Megawatt ausgelegt. Das neue Biomasse-Heizkraftwerk wird sowohl elektrische Energie als auch Fernwärme liefern. Der Auftrag hat ein Volumen von rund 3,5 Millionen Euro. Die Übergabe der Anlage ist für Juli 2008 geplant.

Bei Durchforstungen und bei Sammlungen von Strauchschnitten aus dem Privatbereich fallen jährlich große Mengen an Resthölzern an. Diese dienen als Ausgangsmaterial für Holzhackschnitzel beispielsweise für Brennstoff in Heizkraftwerken oder für Holzheizungen. Die bei der Hackschnitzelaufbereitung zurückbleibenden Siebreste wurden bisher der Bevölkerung zur kostenlosen Abnahme zur Verfügung gestellt. Das Material wurde jedoch nicht in ausreichender Menge abgenommen. Herkömmliche Hackschnitzelheizanlagen können Siebreste nicht verarbeiten, die Mitverbrennung in einer Müllverbrennungsanlage ist unwirtschaftlich, da es sich um Biomasse handelt.

Heizkraftwerk zur effektiven Nutzung von Biomasse

Um eine effiziente thermische Nutzung der Siebreste zu erreichen, errichtet der Zweckverband Restmüllheizkraftwerk Böblingen auf dem Gelände der bestehenden Müllverbrennungsanlage ein separates Biomasse-Heizkraftwerk. Siemens Österreich liefert dafür die Reject-Power-Anlage, bestehend aus der Brennkammer, dem Abhitzedampfkessel, einer Rauchgasreinigungsanlage und dem Kamin sowie der elektrotechnischen Ausrüstung. Dazu gehören auch Energiesparmotoren der Effizienzklasse 1, eine Simatic-S7-Steuerung sowie ein PCS7-Visualisierungssystem. Siemens ist auch für die Planung und Montage der Reject-Power-Anlage sowie für die Programmierung der Steuerung und für die Inbetriebnahme verantwortlich. Hinzu kommen Kundenschulung und Probebetrieb.

Mehrfachverwertung

Die Reject-Power-Anlage ist für die thermische Verwertung von rund 18.000 Tonnen Siebresten ausgelegt. Sie wird pro Stunde 6,4 Tonnen Dampf mit einem Druck von 40 bar und einer Temperatur von 390 °C erzeugen. Der Dampf wird mittels einer Dampfturbine zur Erzeugung elektrischer Energie und für die Bereitstellung von Fernwärme genutzt.

Dabei kann der Zweckverband Restmüllheizkraftwerk Böblingen weitgehend auf die bestehende Infrastruktur der Müllverbrennungsanlage wie Wasseraufbereitung oder Kondensat- und Speisewassersystem zurückgreifen. Ein Fernwärmeanschluss an das Fernwärmenetz Stuttgart/Böblingen und der Netzanschluss zur Einspeisung der elektrischen Energie sind ebenfalls vorhanden. Da aus Biomasse erzeugte Energie in Deutschland nach dem Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) vergütet wird, erhält der Zweckverband sowohl für die eingespeiste elektrische Energie als auch die Fernwärme die im EEG festgelegten Zuschläge.

Weitere Informationen unter: http://www.siemens.at/reject-power

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Aussender: Siemens AG Österreich
Ansprechpartner: Mag. Pia Verosta
Tel.: 05-1707-22136
E-Mail: pia.verosta@siemens.com
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