pts20080303009 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Investitionen in Arbeitsfähigkeit sind für Unternehmen überlebensnotwendig


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Wien (pts009/03.03.2008/09:57) Bei der vom ÖPWZ veranstalteten Enquete Arbeitsfähigkeit 2010 am 28. 2. 2008 trafen einander über 200 HR-ManagerInnen, BetriebsrätInnen, Arbeits- und BetriebsmedizinerInnen und UnternehmerInnen in der Oesterreichischen Nationalbank. Anlass und gemeinsamer Tenor der Veranstaltung: Arbeitsfähigkeit betrifft alle - ArbeitnehmerInnen, ArbeitgeberInnen, Politik und Gesellschaft.

"Der demografische Wandel stellt Unternehmen und die Gesellschaft vor neue Herausforderungen: Arbeitsfähigkeitskonzepte, Generationen-Management und alternsgerechte Berufsverläufe sind zu überdenken bzw. in Angriff zu nehmen", so Wilhelm Stejskal, Mitglied der ÖPWZ-Geschäftsführung.

Norbert Winker, TU Wien, betonte das vorzeitige Ausscheiden aus dem Erwerbsleben aufgrund verminderter Arbeitsfähigkeit. "Es ist unbestritten, dass durch verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen die Voraussetzung für einen längeren Verbleib von mehr ArbeitnehmerInnen in Beschäftigung geschaffen werden können und müssen". Dafür ist der Work Ability Index ein sinnvolles Instrument.

Staatssekretärin Christine Marek sieht viele Chancen in einer sich verändernden Arbeitswelt. Neue Arbeitsplätze, neue Organisationsformen und neue Kommunikationsformen können entstehen. Der Erhalt der Arbeitsfähigkeit ist klarer Wettbewerbsfaktor und existenzielle Frage für Unternehmen: Der Kampf um die besten Leute, Gesundheitsprävention, ein vertrauensvoller Umgang mit und unter den MitarbeiterInnen sind die Herausforderungen. Zum Thema Erhalt und Förderung der Arbeitsfähigkeit müssen geeignete gesetzliche Rahmenbedingungen getroffen werden. Schaut man hier über den Tellerrand hinaus, kann man vom finnischen Modell lernen.

Juhani Ilmarinen vom Finnischen Institut für Arbeitsgesundheit stellt den von ihm entwickelten Work Ability Index (WAI) vor, der die Basis für das flächendeckende Modell in Finnland bildet - ein Modell, das wegweisend für viele europäische Länder ist. Er erinnert an das EU-Ziel von 50 % Beschäftigungsgrad von älteren MitarbeiterInnen (55 - 64-jährige) bis 2010. Auch wenn in Finnland eine Annäherung an dieses Ziel gelingt, ist es selbst dort unrealistisch. In Österreich sind wir noch weiter davon entfernt. "Tatsächlich", so Ilmarinen "braucht Europa in naher Zukunft einen Beschäftigungsgrad von 60 % dieser Altersgruppe".

Jürgen Tempels Praxisbeispiel aus der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG zeigt klar: Unternehmen wie MitarbeiterInnen haben ein großes Interesse an der Verhütung der vorzeitigen Erwerbsunfähigkeit. Das Unternehmen wendet das finnische Arbeitsfähigkeitskonzept an und misst die Sichtweise der MitarbeiterInnen anhand des Arbeitsbewältigungs-Index (ABI). Individuelle Maßnahmen wurden abgeleitet, um Mitarbeiter-Innen vor der Erwerbsunfähigkeit zu schützen, eine altersgerechte Schichtplangestaltung war eine der unternehmerischen Maßnahmen. Hier wird deutlich: Wenn Arbeitsplätze alternsgerecht gestaltet sind, kann länger und gesund gearbeitet werden.

Best Practice Beispiele aus Österreich lieferten Martin Hollinetz, Martin Kamrat und Robert Oberfrank von der Zukunftsinitiative SAFE Gmunden. Heinrich Geißler sprach über alternsgerechte Berufsverläufe und Karriereplanung anhand des WAI. Rudolph Karazman erläuterte den Human Work Index (HWI), ein Messinstrument, mit dem sich die persönliche Produktivität der MitarbeiterInnen bestimmen lässt und gleichzeitig die Gesundheitsentwicklung prognostiziert werden kann.

Benita Gauggel vom WAI-Netzwerk der Bergischen Universität Wuppertal erläuterte das WAI-Benutzernetzwerk, das seinen Mitgliedern WAI-Daten liefert und für den kontinuierlichen Erfahrungsaustausch und für Anregung zum direkten gegenseitigen Austausch von Meinungen und Erfahrungen zur Verfügung steht.

In der Roundtable-Diskussion der Sozialpartner mit Rudolf Hundstorfer, Reinhold Mitterlehner, Wolfgang Tritremmel und Herbert Tumpel wurde dargelegt, welche Notwendigkeiten zum Thema Arbeitsfähigkeit bestehen und umgesetzt werden sollen.

Zum Abschluss der Enquete sprach Bundesminister Erwin Buchinger über die Invaliditätspension. Er meint, dass das gegenwärtige System nicht den modernen Anforderungen entspricht. Wichtig sind Prävention, Rehabilitation und Re-Integration in den Arbeitsmarkt. So können in Zukunft mehr ArbeitnehmerInnen aus dem Status der Erwerbstätigkeit in die Pension gehen und Invaliditätspensionen rückläufiger werden.

Veranstalter der Enquete
Das ÖPWZ ist Ihr zuverlässiger Partner für Aus- und Weiterbildung, fachliche und persönliche Qualifizierung und Managementbildung. Jahrzehnte am österreichischen Bildungsmarkt - vertreten in zahlreichen internationalen Fachvereinigungen - machen uns zu einem verlässlichen, erfahrenen und kompetenten Partner der Wirtschaft. Wir bieten unseren Kunden innovatives Wissen und zielführenden Erfahrungsaustausch in Seminaren, Akademien, Lehrgängen, Tagungen, Events und den Foren der Experten. Studien und Publikationen ergänzen das Angebot.
Wissen, das Sie an Ihr Ziel bringt: http://www.opwz.com

(Ende)
Aussender: ÖPWZ - Österreichisches Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-Zentrum
Ansprechpartner: Mag. Birgit Böhm
Tel.: +43 1 533 86 36-92
E-Mail: birgit.boehm@opwz.com
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