pte20010108049 Auto/Verkehr

Imageverlust der britischen Eisenbahnen hält an

Passagiere attackieren Bahnverkaufsschalter wegen hoher Preise


London (pte049/08.01.2001/16:31) Der Imageverlust der privatisierten britischen Eisenbahnen http://www.britcities.com hält weiter an. Einige der 25 britischen Eisenbahngesellschaften haben gestern, Sonntag, bekanntgegeben, dass die Ticketpreise erhöht werden. Das führte neben einem Sturm von Entrüstung auch zu handfesten Attacken auf Vorverkaufsstellen, wie BBC berichtet. Die Tarife wurden innerhalb von zwei Jahren um mehr als 50 Prozent angehoben.

Aufgrund von Unfällen und Zwischenfällen ist zu erwarten, dass die Bahn mit sinkenden Passagierzahlen rechnen muss. Seit Anfang der Woche kostet ein Ticket zwischen London und Manchester hin und retour umgerechnet mehr als 3.200 Schilling. Eine Studie, die angefertigt wurde, um über das Kundenverhalten besseren Aufschluss zu bekommen, hat attestiert, dass es mindestens fünf Jahre brauchen werde, um ehemalige Passagiere wieder für die Bahn zu gewinnen.

Die Bahn-Misere ist von der Frage begleitet, wer die Verantwortung für die gänzliche Privatisierung eigentlich trägt. In den späten 80-er Jahren wurde von den Konservativen der Startschuss zur Privatisierung gegeben, der 1995 in der Aufteilung von 25 Eisenbahngesellschaften endete. Ein Fehler, wie die meisten englischen Abgeordneten heute einsehen.

Inzwischen gibt es erneut Forderungen, dass der Staat wieder Verantwortung für die Bahn übernehmen soll. Jonathan Bray, Sprecher der Interessensgruppe Transport 2000 kündigt bereits seit Wochen an, dass es Pendler gebe, die ernstlich über eine Änderung ihrer Lebensumstände nachdenken, damit sie nicht mehr mit der Bahn fahren müssen. Nur radikale Lösungen könnten eine Änderung bewirken. Die Bahn müsse wieder mehr wie eine Armee arbeiten, anstatt wie ein Marktplatz, so die Forderungen.

Ein weiterer Grund für die heftige Kritik ist der Unfall in Hatfield, der im Oktober 2000 vier Todesopfer und 35 Verletzte forderte. Das Unglück war auf technisches Versagen zurückzuführen. Bahnkritiker haben nach dem Unfall, der zu einer Senkung der Höchstgeschwindigkeit führte, gemeint, dass das Bahnfahren vor 100 Jahren schneller war als heute.

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