pte20030211017 Unternehmen/Wirtschaft, Technologie/Digitalisierung

600 Bewerber für rumänische Telekomlizenz

Zehn Anbieter realistisch - Local Loop als Knackpunkt


Bukarest (pte017/11.02.2003/10:45) Während die Telekom-Märkte in Westeuropa seit Jahren dereguliert und unter verschiedenen Anbietern aufgeteilt sind, beginnt in den zentral- und osteuropäischen Staaten nun auch der Ernst des Telekom-Lebens. In Rumänien kommt die Deregulierung langsam in Gang. "Die Tatsache, dass sich mittlerweile fast 600 Unternehmen um eine Lizenz als Telekomprovider beworben haben, lässt uns sehr optimistisch auf die rumänische Telekom-Zukunft blicken", meinte der rumänische Kommunikations- und IT-Minister Dan Nica. Derzeit wird der Markt noch mehrheitlich von der staatlichen Romtelecom http://www.romtelecom.ro/en/index.php beherrscht.

Obwohl sich fast 600 Betreiber bei der staatlichen Telekombehörde ANRC (National Regulatory Authority for Communications) http://www.anrc.ro/en/misiune.htm um eine Lizenz bemühen, bleibt der Markt doch beschränkt. "Ich rechne mit höchstens zehn Anbietern in naher Zukunft", so Varujan Pambuccian, Vorsitzender des IT-Ausschusses im rumänischen Parlament. Zu diesen zehn Unternehmen werden neben der Romtelecom auch die Mobilfunkbetreiber Orange, MobiFon und Zapp, einige ISPs und ein paar Utilities-Betreiber wie etwa die Bahn gehören, glaubt der Parlamentarier.

Der zentrale Punkt der Deregulierung ist auch in Rumänien der Local Loop, sprich die Anbindung vom Wählamt zum Haushalt. Dieser ist nach wie vor fest in der Hand der Romtelecom. Laut Experten kann es sich derzeit kein anderes Unternehmen leisten ein flächendeckendes "Parallelnetz" aufzubauen. Daher werde anfangs auch nur in den Bereichen "Long Distance" und "International Calls" ein "echter" Wettbewerb herrschen. Einige Betreiber haben bereits internationale Call Services aufgebaut, hauptsächlich auf Pre-Paid-Karten basierend und teilweise bis zu 60 Prozent billiger.

Andere Betreiber versuchen dennoch zumindest in den großen Städten eigene Netzwerke zu errichten. "Es gibt bereits Städte wie Oradea und Brasov, wo wir einen Marktanteil von 90 Prozent haben", meinte dazu Radu Jugaru, CEO des Alternativ-Betreibers RDS. "Mithilfe von Internet-Kabelnetzten glauben wir bald selbst in der Lage zu sein, einen Local Loop zu kreieren." Andere Betreiber wie etwa Atlas Telecom Romania werden dem Beispiel folgen und setzten dabei auf Funkverbindungen und die Nutzung von anderen Netzwerken.

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