pte20030717011 Politik/Recht, Medien/Kommunikation

Heftiger Disput um US-Gesetz gegen Filesharer

Bürgerrechtler: Gefängnis für P2P-User löst das Problem nicht


San Francisco/Washington (pte011/17.07.2003/10:40) Ein gestern, Mittwoch, im US-Kongress http://www.house.gov eingebrachtes Gesetz gegen Filesharer sorgt für heftige Kritik seitens der amerikanischen Bürgerrechtler. Wie die Bürgerrechtsorganisation Electronic Frountier Foundation (EFF) http://www.eff.org heute, Donnerstag, mitteilte, ermögliche der Gesetzesvorschlag die strafrechtliche Verfolgung von 60 Mio. Staatsbürgern, die über Tauschbörsen Musik oder Filme tauschen. Das Gesetz schieße über das Ziel heraus und sei ein fehl geleiteter Anschlag auf die Filesharing-Technologie.

"Es verwenden mehr Amerikaner Filesharing-Software als für Präsident Georg W. Bush im Jahr 2000 gestimmt haben", sagte EFF-Anwalt Jason Schultz. "Indem man mit dem Gesetz auf P2P-User einschlägt, macht man zwar viel politisches Theater. Aber es ist kein gutes Geschäft, 60 Mio. Musikfans einzusperren und bringt auch keinen einzigen Penny in die Geldbörsen der Künstler", kritisierte Schultz.

Mit scharfen Worten geißelte auch EFF-Anwalt Fred von Lohmann den Gesetzesentwurf, der von sechs Abgeordneten als "Author, Consumer, and Computer Owner Protection and Security (ACCOPS) Act" eingebracht worden ist. "Die Befürworter des Gesetzes nehmen in ihrem Krieg gegen Filesharing in Kauf, dass Datenschutz, Innovation und sogar die persönliche Freiheit als Kollateral-Schaden zurückbleiben", sagte von Lohmann.

Details des Gesetzesentwurfes: http://www.eff.org/IP/P2P/CONYER_069.txt

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