pte20030729034 Medizin/Wellness

Enge Krawatten können Glaukom fördern

Augendruck erhöht sich durch Engpaß am Hals


London (pte034/29.07.2003/17:14) Männer, die ihre Krawatten zu eng binden, riskieren eine Erkrankung der Augen, berichten britische Wissenschaftler. Der erhöhte Augeninnendruck ist eines der Warnhinweise bei der Entstehung eines Glaukoms, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist http://www.newscientist.com . Glaukome, auch Grüner Star genannt, sind der häufigste Grund für Blindheit in der westlichen Welt.

Glaukome führen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden, zu einem gefährlichen Resultat: Sie zerstören den Sehnerv. Beim Glaukom treten durch den Druck im Auge Flüssigkeiten in die Linse, die dann den Sehnerv beschädigen. "Patienten mit erhöhtem Augendruck sollen auch danach gefragt werden, ob sie möglicherweise ihre Krawatte zu eng binden", so der Augen-Spezialist Robert Ritch vom New Yorker Eye and Ear Infirmary http://www.nyee.edu , der die Studie leitete. Eng gebundene Krawatten drücken die Jugularvene zusammen. Dadurch entsteht ein Blutstau, der den Druck auf den Sehnerv noch erhöht. Gefährdet sind Patienten, die ohnehin an erhöhtem Augendruck leiden. Der Experte schließt aber nicht aus, dass längerfristig auch gesunde Menschen davon betroffen sein können. "Es ist nach heutigem Stand der Dinge nicht einschätzbar, was tatsächlich passiert, aber es gibt gewiss Folgen, wenn jemand drei Jahre lang mit zu eng gebundener Krawatte bekleidet ist", so der Mediziner.

Der britische Augenspezialist Keith Barton vom Moorfields Eye Hospital in London sieht zwar keinen Grund auf Krawatten gänzlich zu verzichten. "Krawatten verursachen bei den meisten Menschen keine Glaukome", so der Experte. Barton räumt aber ein, dass jeglicher Außendruck auf Blutgefäße, der über längeren Zeitraum erfolgt durchaus negative Wirkung entfalten kann. Vom Glaukom sind zwei Prozent aller über 40-jährigen betroffen. Mit zunehmendem Alter kommt die Erkrankung häufiger vor. Bis heute lässt sich nicht genau sagen, warum jemand an Glaukom erkrankt. Beruf, Lebensgewohnheiten und Ernährung haben nach heutigem Kenntnisstand mit der Entstehung des Glaukoms nichts zu tun. Sicher ist, dass jede Form des Nikotinkonsums beim Glaukom eine erhebliche zusätzliche Gefahr darstellt, weil Nikotin die Gefäße verengt und deshalb die Durchblutung in wichtigen Bereichen des Auges verschlechtert wird, berichtet die deutsche Ophthalmologische Gesellschaft auf ihrer Webpage http://www.dog.org .

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