pte20031121025 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

"Igor" sucht automatisch nach Programmierfehlern

Diagnose-Tool soll Technikern die Arbeit erleichtern


Saarbrücken (pte025/21.11.2003/16:15) Forscher der Universität des Saarlandes http://www.uni-saarland.de unter der Leitung von Professor Andreas Zeller, haben "AskIgor", einen vollautomatischer Dienst zur Fehlersuche in Computerprogrammen, entwickelt. Wer "Igor" http://www.st.cs.uni-sb.de/askigor nach seinen Programmierfehlern fragen möchte, kann sein Programm auf einer speziell eingerichteten Webseite hochladen. Igor macht sich sofort nach der Eingabe an die Isolierung der Ursache-Wirkungs-Kette und schickt bereits nach wenigen Minuten eine Fehler-Diagnose per E-Mail.

Zur Fehlersuche verwendet "Igor" das "Delta Debugging", ein Verfahren, das speziell zur experimentellen Einengung von Fehlerursachen entwickelt wurde. Dabei werden zwei Programmabläufe miteinander verglichen, ein funktionierender und ein fehlerhafter. Durch unzählige Testläufe und eine systematische Suche erkennt das Programm den Unterschied und somit den eigentlichen Programmierfehler.

Bis Anfang März 2003 wurden bereits 150 Programme eingereicht, mehr als zwei Drittel wurden erfolgreich bearbeitet. "Noch sind diese Daten vorläufig, erst wenn wir die 1.000-Programm-Grenze überschritten haben, können wir den Nutzen von AskIgor tatsächlich abschätzen", analysiert Zeller. Gemäß den Rückmeldungen wird das Programm regelmäßig kalibriert und verbessert. Die Anwender bewerten das Diagnose-Tool zu drei Viertel als "hilfreich" oder besser. Der Gratis-Dienst kann derzeit nur Linux-Programme analysieren, eine entsprechende Java- und Windows-Version ist in Entwicklung.

Für Programmierer hat der Gedanke an eine automatische Fehlerkorrektur natürlich etwas Verlockendes. Statt selbst nächtelang zu suchen, kann man "Igor fragen" und anschließend schlafen gehen. Bedenkt man die hohen Kosten, die weltweit für Fehlersuche und Korrektur ausgegeben werden, könnte "Igor" auch finanziell ein Erfolg werden. Zeller arbeitet an der Universität des Saarlandes an der Erforschung neuer Verfahren zur Analyse von Programmen und Software-Entwicklungsprozessen.

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