pte20031218026 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Gebietsfremde Lebewesen verursachen Millionenschäden

Deutsches Umweltamt: Kosten von 167 Mio. Euro für 20 invasive Arten


Berlin (pte026/18.12.2003/14:05) Das deutsche Umweltbundesamt http://www.umweltbundesamt.de hat in einer Studie, die heute, Donnerstag präsentiert wurde, Schäden durch fremde Pflanzen- und Tierarten in Deutschland errechnet. Demnach verursachten 20 solcher gebietsfremden Arten allein in Deutschland im Jahr 2002 volkswirtschaftliche Kosten Schäden von rund 167 Mio. Euro. Die Studie wurde von der Goethe-Universität Frankfurt im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) erarbeitet.

Die "Exoten" in der Natur, so genannte "Neobiota", tauchen zunehmend in Gebieten und Ökosystemen auf, in die sie durch natürliche Ausbreitung gar nicht gelangen könnten. Auch dies geht aus der Studie der Frankfurter Universität hervor. Das Institut für Ökologie und Evolution sieht die Globalisierung des Verkehrs und des Handels als Ursache für die leichtere Überwindung natürlicher Ausbreitungsbarrieren wie Flüsse, Berge und Meere. Schäden verursachen die neuen "Exoten" sowohl in ökologischer als auch in ökonomischer Hinsicht: In Fallstudien wurden zum Beispiel die jährlichen Kosten für die Bekämpfung gesundheitsgefährdender Arten berechnet. Außerdem sind Kosten für Arten, die die Forst- und Landwirtschaft wie zum Beispiel die Roteiche und spätblühende Traubenkirsche sowie die Fischerei und Teichwirtschaft beeinflussen, berechnet worden.

So entstehen in Deutschland allein durch die Herkulesstaude Kosten in Höhe von rund 12,3 Mio. Euro pro Jahr, für die Kastanienminiermotte betragen sie sogar 19,2 Mio. Euro. "Die Ergebnisse sind eine Momentaufnahme. Grundlage für die Berechnung waren jährliche Aufwendungen im Gesundheitswesen und in den Städten und Gemeinden", berichtet das UBA. Die ökonomischen Folgen der Ausbreitung solcher Tiere und Pflanzen müssen jedoch differenziert bewertet werden, meinen die Experten. Zugleich appelliert das UBA an Reisende, auf die Einfuhr von fremden Arten aus dem Ausland zu verzichten, keine exotischen Pflanzen oder Tiere in die Natur zu entlassen und keine gebietsfremden invasiven Arten, damit sind sich schnell ausbreitende Spezies gemeint, im Garten anzusiedeln.

Die Studie weist auch nach, dass weiterer Handlungsbedarf von staatlicher Seite besteht. Dazu zähle etwa die Harmonisierung der rechtlichen nationalen und internationalen Regelungen sowie einer Novellierung der Gesetzgebung im Fischerei-, Jagd- und Waldrecht.

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