pte20040302023 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Experten kritisieren Ernährungslehren

Gewichtiger Fehler: Kohlenhydrate statt Fett


Stuttgart (pte023/02.03.2004/12:06) Der österreichische Ernährungsexperte Erich Rauch kritisiert die in den vergangenen Jahrzehnten propagierten Diätrichtlinien zum Abnehmen als völlig falsch. Der Aufruf, sich fettarm, eiweißarm und kohlenhydratreich zu ernähren, führe nicht dazu ernährungsbedingte Krankheiten zu stoppen und Übergewicht zu vermindern, berichtet der Mediziner in seinem neuesten Buch "Die Kohlenhydrat-Falle", das im Trias-Verlag der Thieme-Verlagsgruppe http://www.thieme.de erschienen ist.

"Trotz Ernährungsumstellung stieg die Zahl der übergewichtigen Menschen in den Industrieländern weiter an. Schuld daran ist der übermäßige Konsum von ungünstigen Kohlenhydraten und der fast völlige Verzicht auf Fette", so Rauch, der dazu rät, günstige Kohlenhydrate und günstige Fette zu berücksichtigen. Dann sei es auch möglich, dauerhaft abzunehmen und ernährungsbedingten Krankheiten vorzubeugen. "Als Folge der Ernährungsempfehlungen ging vor allem in den USA der Verzehr von gesättigten Fetten deutlich zurück und der Verbrauch an Kohlenhydraten stieg gewaltig an", so Rauch. "Die Befolgung der offiziellen Ernährungsrichtlinien hat augenscheinlich Mio. Menschen in die Kohlenhydratfalle geführt." Rauch, der Leiter eines großen Gesundheitszentrums in Österreich war, hat gemeinsam mit Peter Mayr, Küchenchef des Gesundheitszentrums Dellach am Wörthersee, den Ernährungs-Ratgeber herausgegeben.

Rauch kritisiert, dass die Ernährungsrichtlinien nicht in Betracht gezogen hätten, dass es günstige und ungünstige Kohlenhydrate gibt. "Zu häufiger und zu großer Verzehr von ungünstigen Kohlenhydraten wie etwa in Weißbrot reizt das Speicherhormon Insulin zur Überproduktion", erklärt Rauch. Das überschüssige Insulin bewirke, dass alle Kohlenhydratüberschüsse im Körper gespeichert werden. Das sei der Hauptverursacher von Übergewicht. Welche Kohlenhydrate günstig und welche ungünstig sind, verrate der Glykämie-Index (Glyx), der den Grad der Erhöhung des Blutzuckers nach dem Genuss eines Kohlenhydrats anzeigt. Demnach unterscheiden Ernährungsexperten günstige Kohlenhydrate mit niedrigem Glyx, die den Blutzucker nur langsam und wenig erhöhen, von jenen ungünstigen, die das Gegenteil bewirken. "In der unzureichenden bis gestörten Verarbeitung der ungünstigen Kohlenhydrate findet sich der Ausgangspunkt eines großen Teiles der Wohlstandsernährungs-Zivilisationsleiden", zeigen sich die Autoren einig.

"Die meisten der Ernährungslehren berücksichtigen auch nicht, dass es günstige und ungünstige Fette gibt", kritisieren die Autoren. Günstig sind alle naturbelassenen Fette, die einfach ungesättigte oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Vernünftige Fettanwendung in den Speisen mache nicht dick, sondern fit, so Rauch.

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