pte20040408027 Umwelt/Energie

Amazonas-Regenwald verschwindet immer schneller

Umweltschützer laufen Sturm gegen Abholzung


Brasilia/Wien (pte027/08.04.2004/16:48) Umweltgruppen fordern rasches Handeln im Kampf gegen die immer raschere Vernichtung der Regenwälder Amazoniens. Nach einem heute, Donnerstag, veröffentlichten Bericht der brasilianischen Regierung ist der Regenwald 2003 um weitere 23.750 Quadratkilometer geschrumpft. Das entspricht auch der Fläche vom Jahr 2002, berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk .

Zwar sind die Flächen, mit denen der Regenwald zurückgeht, nicht mehr so groß wie etwa Mitte der 90-er Jahre, dennoch geht das größte zusammenhängende Waldbiotop der Erde rapid zurück. Steigender Exporte von Rindfleisch und Soja aus dem südamerikanischen Land machen immer neue Anbauflächen notwendig. Wissenschaftler fürchten jedoch, dass das Roden des Waldes schlimme Auswirkungen auf das Klima hat. Darüber hinaus verschwinden jährlich tausende Pflanzen- und Tierarten, die zum Teil bisher noch nicht wissenschaftlich erfasst wurden.

"Die Flächen des Kahlschlages sind definitiv zu groß", meint die Umweltaktivistin Rosa Lemos de Sa vom WWF-Brasilien. Die Umweltschützer fürchten, dass erst eine wirkliche dramatische Wende die Regierung davon abhalten könnte, die Rodungen zu verlangsamen. Zugleich werfen die Umweltschützer der Regierung Untätigkeit vor. Erst vergangenen Monat hatte Brasiliens Präsident Luiz Ignacio Lula da Silva versprochen mit Hilfe von Satellitenmessungen die Rodung zu überwachen. Erst gestern, Mittwoch, hatte die Regierung die Zahlen der gerodeten Waldfläche von 25.500 Quadratkilometer auf 23.260 nach unten korrigiert. Für Umweltexperten sind diese Zahlen aber immer noch zu hoch. Sie kritisieren außerdem die zunehmende Zahl an illegalem Einschlag.

Umweltaktivisten des WWF-Österreich http://www.wwf.at haben erst heute, Donnerstag, aufmerksam gemacht, dass illegal geschlägertes oder gehandeltes Holz aus den Urwaldregionen der Erde auch in Österreich eingeführt wird und sich im Handel befindet. Die Umweltorganisation bietet nun unter http://www.wwf.at/epetition die Möglichkeit einer E-Mail-Petition zum Aufruf gegen den Handel mit verbotenen Holzprodukten. Zugleich sollen große Möbelhäuser und Baumärkte dazu gebracht werden, ihr Sortiment an Holzprodukten zu überprüfen. Der WWF bringt vor, dass alle zwei Sekunden ein Hektar Urwald zerstört wird.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
Tel.: +43-1-81140-307
E-Mail: weitlaner@pressetext.at
|