pte20040419028 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Umweltbundesamt will Schwermetalle in der Gülle senken

Schadstoffminderung in Futtermitteln und Zusatzstoffen notwendig


Berlin (pte028/19.04.2004/14:53) Das deutsche Umweltbundesamt (UBA) http://www.umweltbundesamt.de hat neue Vorschläge zur Minderung von Schwermetalleinträgen in landwirtschaftliche Böden unterbreitet. Damit sollen in Zukunft die Böden weiter frei von umweltbelastenden Einträgen gemacht werden, berichtet das Umweltbundesamt heute, Montag. Wesentliche Eintragsquellen von den schädlichen Metallen sind Futtermittel und Futterzusatzstoffe, aber auch kupferhaltige Klauenbäder zur Desinfektion.

Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft, also Gülle und Mist, enthalten herkunftsbedingt Schwermetalle. Weil diese auch die Umwelt belasten können, sollte ihr Eintrag in landwirtschaftliche Böden möglichst vermieden werden. Da Alternativen wie die Nutzung schadstoffarmer mineralischer Phosphatvorkommen begrenzt sind und ihr Abbau unter anderem Energie erfordert, ist die landwirtschaftliche Verwertung der Nährstoffe und der organischen Substanz aus den Wirtschaftsdüngern dennoch wünschenswert. Nach einer aktuellen UBA-Studie lassen sich die Schwermetallgehalte in den Wirtschaftsdüngern jedoch weiter senken.

In 20 Tierproduktionsbetrieben in Deutschland wurden die Ein- und Austräge der Elemente Kupfer und Zink sowie Blei, Cadmium, Chrom und Nickel für das "System Stall" bilanziert. Der Anteil wirtschaftseigenen Futters an der Gesamtration und die verwendeten Einstreumengen sind ausschlaggebend für den betriebsinternen Schwermetallkreislauf, der vom Landwirt nicht direkt beeinflussbar ist. Entscheidende Stellgrößen sind die mineralischen Zusatzstoffe in den zugekauften Futtermitteln sowie die Verwendung der Klauenbäder zur Desinfektion. Um die Schwermetalleinträge in tierhaltenden Bauernhöfen spürbar zu verringern, müssen Minderungsstrategien an mineralreichen Zukauf-Futtermitteln und anderen elementreichen Betriebsmitteln ansetzen. Aus Gründen des Umweltschutzes sollte zukünftig der Zusatz von Spurenelementen in den Futtermitteln am Bedarf der Tiere ausgerichtet werden.

Das Umweltbundesamt hält weitere systematische Untersuchungen der Einstreumaterialien, die mit Schwermetallen wie etwa Zink angereichert sind, für notwendig. Das betrifft auch Zusatzstoffe der Gülle sowie Auswirkungen der Materialkorrosion in Ställen. Ein breit angelegtes Monitoring aller Schwermetallflüsse wäre daher sinnvoll. Darin sollten auch alle bisher nicht ausreichend erfassten Schadstoffe berücksichtigt werden. Für die Minderung der Schwermetalleinträge ist eine Ausweitung der Datenbasis zu Futtermitteln erforderlich sowie der Aufbau einer allgemein verfügbaren Datenbank für Spurenelemente in Futtermitteln sinnvoll.

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