pte20040519019 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Die Welt wird immer dunkler

Globales Dimming: CO2-Ausstoß und Partikel sind schuld


Montreal (pte019/19.05.2004/10:23) Wissenschaftler des australischen geophysikalischen Instituts haben beim Jahrestreffen der Geophysical Union in Montreal einmal mehr den Beweis angetreten, dass die Erde durch Wolken und Partikel zunehmend dunkler wird. Im Klartext bedeutet dies, dass weniger Sonnenstrahlen die Erdoberfläche erreichen. Dieser Vorgang wird "globale Dimming" genannt. Die Forscher äußern sich besorgt über die Tatsache, hoffen aber darauf, dass dadurch die Erderwärmung langsamer vor sich geht, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature http://www.nature.com .

Bereits in den späten 50-er Jahren haben die Forscher festgestellt, dass sich die Sonneneinstrahlung zwischen zwei und vier Prozent pro Dekade verringert. Unklar war hingegen, ob dieser Zustand die gesamte Erdoberfläche betrifft oder nur die nördliche Hemisphäre. Die australischen Experten konnten feststellen, dass sich die Verdunstungsrate über den Zeitraum der vergangenen 30 Jahre signifikant verändert hat. "Das ist ein ziemlich sicheres Zeichen dafür, dass weniger Sonnenlicht auf die Erdoberfläche kommt und dass es sich um ein globales Problem handelt", so Michael Roederick, Umweltwissenschaftler der Australian National University in Canberra. Der Forscher hatte aber erst kürzlich der australischen Regierung mitgeteilt, dass dieser Umstand den fünften Kontinent davor bewahrt vollends auszutrocknen.

"Das Standard-Dogma ist, dass Australien durch die globale Erwärmung austrocknet, aber das ist nicht wahr", so Roederick. Vielmehr werde die Welt immer grüner. Das globale Dimming sieht der Forscher als Teil des negativen Feedback, der die Atmosphäre dazu bringt, sich selbst wieder zu regulieren. Der Ausstoß von CO2 durch die Verbrennung fossiler Treibstoffe ist nämlich nicht der einzige Effekt: zusätzlich dazu werden auch kleine Partikel in die Atmosphäre geblasen. Diese sorgen dafür, dass das Sonnenlicht nicht mehr in der gleichen Stärke auf die Erdoberfläche fällt. Die einzigen Pflanzen, bei denen sich dieser Lichtmangel negativ auswirken könnte, sind in der nördlichen Hemisphäre. Ansonsten sieht der Forscher nur positive Auswirkungen. Kritiker argumentieren aber damit, dass Roedericks Berechnungen dazu führen könnten, die globale Erwärmung als harmlos abzutun. Dass global aber kein Weg daran vorbeiführt den CO2-Ausstoß und die Umweltbelastung durch Feinpartikel zu reduzieren, scheint allen Experten klar zu sein.

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