pte20040827016 Umwelt/Energie, Politik/Recht

Nordkorea: Gewaltige Umweltprobleme

Auch Barents-See von Überfischung und Gift bedroht


Nairobi (pte016/27.08.2004/11:25) Zwei erschütternde Berichte hat die UN-Umweltorganisation UNEP http://www.unep.org nun veröffentlicht: Nordkoreas natürliche Ressourcen sind durch Raubbau extrem bedroht. Am schlimmsten betroffen sind die Wälder. Ein ähnlich dramatisches Bild zeichnen Experten von der einst so fischreichen Barents-See. Überfischung, nuklearer Müll und Verschmutzung durch Öl bedrohen das arktische Meer.

Der UNEP-Bericht über Nordkoreas Umwelt umfasste wichtige Bereiche wie Wälder, Wasser, Luft, Land und Biodiversität. Ri Jung Sik, Generalsekretär der nationalen UNEP-Organisation, meinte bei der Präsentation des Berichts, dass das schlimmste Problem die Abholzung der Waldflächen ist. Wälder machen 74 Prozent der Fläche Nordkoreas aus, der größte Teil davon sind Hangwälder. In den vergangenen Dekaden haben Abholzung, Waldbrände und Insektenfraß große Teile der Waldgebiete zerstört. Holz wurde in erster Linie als Brennholz verwendet. Probleme bereiten offensichtlich auch die Wasserreserven des Landes. Der Bedarf an Wasser steigt stetig, Abwasser rinnt zum Großteil ungeklärt in die Flüsse.

Große Probleme im streng kommunistischen Land gibt es auch mit der Luftqualität: Energie wird in erster Linie mit Kohle erzeugt. Der Bedarf ist stark steigend. Umweltauflagen gibt es mangels Technologie nicht. Immer noch kämpft das Land mit der ungenügenden Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln. Obwohl es zum politischen Ziel erklärt wurde in Zukunft auf Lebensmittelimporte zu verzichten, steigt der Bedarf und die landeseigene Produktion sinkt. So verringerte sich die Anbaufläche in den 90-er Jahren um zwei Drittel. Schuld daran waren Bodenerosion, Trockenheit durch die Abholzung, Überflutungen und Überdüngung der Böden und ungenügende Bebauung. "Der Konflikt zwischen sozio-ökonomischem Fortschritt und dem Pfad einer nachhaltigen Entwicklung wird die Entwicklung noch weiter erschweren", so der Grundtenor des Berichts.

Erschreckende Zahlen liefert die UNEP auch von einer der bisher reichsten Fischgründe in den nordpolaren Gewässern - der Barents-See. Fischgründe sind in den vergangenen Jahren zunehmend ausgebeutet worden. Die Barents-See nördlich von Norwegen und Russland zählt zu den saubersten Meeren des Planeten. Dennoch ist der Meeresteil durch die rasante Zunahme an Schiffsverkehr zum Transport von Öl und Gas bedroht. Dazu kommt noch das Risiko eines Unfalles bei den größten nuklearen Schiffs- und U-Bootfriedhöfen der ehemaligen Sowjetunion.

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