pte20040914037 Umwelt/Energie

Blei schon bei niedriger Konzentration für Kinder riskant

Schäden durch beeinträchtigte neurologische Entwicklung befürchtet


London (pte037/14.09.2004/15:50) Bleivergiftungen von Kindern dürften in Großbritannien ein größeres Problem darstellen als bisher angenommen, glauben Experten. Die Health Protection Agency (HPA) http://www.hpa.org.uk/ hält intensivere Forschungen für notwendig, um die tatsächliche Bedrohung ermessen zu können. Sie befürchtet, dass auch weithin als unbedenklich eingeschätzte Niveaus einen neurologischen Schaden verursachen können.

Die WHO http://www.who.org gibt an, Kinder sollten keiner höheren Konzentration als 100 Mikrogramm/Liter ausgesetzt sein. Aber Toxikologen der Abteilung für chemische Risiken und Gifte sagen, dieses Niveau sei nicht adäquat für die Kinder in Großbritannien und dass schon niedrigere Levels die neurologische Entwicklung beeinträchtigen könnten. Es ist bekannt, dass Blei in der grauen Gehirnmasse gespeichert wird und besonders für Kinder gefährlich ist, weil sich deren Gehirne in den frühen Lebensjahren noch entwickeln. US-Experten vermuten eine neurologische Beeinträchtigung sogar schon bei niedrigeren Blutlevels.

Normalerweise werden der HPA nur die schwersten Fälle einer Bleiaussetzung gemeldet - wenn die Dosis von 400 Mikrogramm pro Liter überschritten wurde oder der Patient noch immer unter den Folgen leidet. Derzeit sind viele Kinder in Großbritannien versehentlich niedrigen Konzentrationen von Blei ausgesetzt. Beispielsweise in Gebäuden, wo bleihältiger Anstrich übrig ist, können die Kinder Blei einatmen oder sogar essen, wenn die Farbe abblättert.

Die Toxikologien Virginia Murray sagte: "Wir befürchten, dass Blei in diesem Land ein größeres Problem darstellt als angenommen wurde." Laut der Expertin scheinen auch schon niedrige Konzentrationen eine Gefahr darzustellen. Pat Troop, Vorsitzender der HPA, ergänzte, dass Kinder besonders gefährdet seien und daher eine Priorität für die Forschungsarbeiten seiner Organisation darstellten. "Gemeinsam mit Partnern erheben wir die Levels der Bedrohung, die Chemikalien wie Blei für deren Gesundheit darstellen", so Troop. Der Verkauf von bleihältiger Farbe wurde in den späten 1980er Jahren verboten. Dieses Jahr wurden der HPA fünf Fälle von Bleivergiftungen bei Kindern gemeldet, die Dunkelziffer dürft aber viel höher liegen.

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