pte20041217026 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Umweltorganisation befürchtet Versteppung in Amazonien

Steigender CO2-Ausstoß trocknet Regenwald aus


Buenos Aires/Wien (pte026/17.12.2004/12:31) Die Umweltorganisation Greenpeace http://www.greenpeace.at befürchtet, dass bei einem weiterhin ungebremsten Anstieg des CO2-Ausstoßes und einer beschleunigten Erderwärmung der tropische Regenwald im Amazonasbecken verschwinden könnte. Nach Expertisen des britischen Hadley-Centers droht eine Versteppung und Verwüstung für den wasser- und artenreichsten Regenwald der Erde. Nur eine Reduktion der Treibhausgase könne dies verhindern, meinen Experten.

Der Regenwald ist bisher ein fast geschlossener Kreislauf für Wasser und Kohlenstoff. Bisher hat der Regenwald als "grüne Lunge" der Erde noch mehr Kohlenstoff aus den erhöhten CO2-Werten der Industrieländer aufgenommen und in seinem Kreislauf gespeichert. Durch die fortgeschrittene Erderwärmung und verstärkt durch die Rodungsmaßnahmen im Regenwald verliert der Amazonas zunehmend Wasser, das nicht mehr in den Weltwasserkreislauf zurückgeführt werden kann. Daher kann es trotz des verstärkten Düngeeffekts mit CO2 zu einer Versteppung oder sogar Verwüstung des Amazonas kommen und in Folge zur Freisetzung von bisher in den Pflanzen gebundenen Kohlenstoffs. Dieser Effekt könnte wiederum den Treibhauseffekt beschleunigen, berichtet die Umweltorganisation.

Ähnlich vergleichbare Effekte sind schon jetzt bei den Polkappen und Gletschern zu beobachten, die in besonders kalten Regionen Eis und Schnee speichern aber ab einem bestimmten Zeitpunkt der Erderwärmung insgesamt an Masse und Oberfläche verlieren. In Folge kommt es zu einer verringerten Rückstrahlung von Sonnenlicht in den Weltraum und damit zu einer wiederum beschleunigten Erderwärmung. Die Umweltorganisation befürchtet einen Kippeffekt des Klimawandels.

Um diesen Effekt zu stoppen sei es dringend notwendig eine Stabilisierung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius im Verhältnis zur vorindustriellen Durchschnittstemperatur zu erreichen. Um das durchzusetzen, muss auf der nächsten Klimaschutzkonferenz COP 11 ein weiter gehendes Reduktionsziel für CO2 und andere Treibhausgase gesetzt werden. "Die Industriestaaten müssen die Entwicklungs- und Schwellenländer durch ihre Vorbildwirkung mit ins Klimaschutzboot holen", fordert Greenpeace-Klimaexperte Erwin Mayer. Besonders große Länder wie China, Indien, Brasilien müssten durch gute Beispiele überzeugt werden. Das deutsche Vorbild des Stromeinspeisegesetzes hat beispielsweise in China zu massiven Investitionen in Wind- und Biomasseenergie geführt. China möchte das deutsche Vorbild weitgehend nachahmen und setzt sich ambitionierte Ausbauziele für Ökostrom.

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