pte20050209023 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Taifune haben Kontakt zueinander

Zwillingszyklone wirken bis 2.000 Kilometer aufeinander


Monterey (pte023/09.02.2005/11:16) Wissenschaftler des Naval Research Laboratory in Monterey haben festgestellt, dass tropische Zyklone, die zeitgleich an verschiedenen Orten auftreten, sich gegenseitig beeinflussen. Die Forscherinnen Melinda Peng und Carolyn Reynolds konnten sogar nachweisen, dass Wirbelstürme, die bis zu 2.000 Kilometer voneinander entfernt waren, Auswirkungen aufeinander hatten. Das erschwert demnach auch eine genaue Vorhersage, in welche Richtung sich die Zyklone bewegen, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature http://www.nature.com .

Derzeit nutzen die Meteorologen Computerprogramme, um Wirbelstürme vorherzusagen bzw. ihre Richtung zu bestimmen. Niedriger atmosphärischer Druck deutet daraufhin, dass sich ein solcher Wirbelsturm bilden wird. "Wenn aber ein anderer Zyklon in der Nähe ist, weichen die Vorhersagen ziemlich davon ab, was zwei Tage später passiert ", so die Forscherin. Solche Zwillingsstürme beeinflussen sich über weite Distanzen. Bisher hatten Wissenschaftler angenommen, dass Entfernungen von 1.500 Kilometern das äußerste seien.

Peng und Reynolds haben anhand der beiden Wirbelstürme Katsana und Parma, die im Oktober 2003 im westlichen Pazifik tobten, ihre Berechnungen gemacht. Die beiden Stürme waren mehr als 1.500 Kilometer voneinander entfernt und kamen sich einmal bis 1.300 Kilometer nahe. Parma schien den wesentlich stärkeren Sturm Katsana nicht zu beeinflussen. Umgekehrt ergaben Messungen, dass geringe Abweichungen, 500 Kilometer vom Zentrum des Wirbelsturms entfernt, den Weg des zweiten Zyklons deutlich beeinflussen.

Doppelzyklone wie sie die Forscherinnen untersucht haben sind keine Seltenheit. Im Pazifik treten solche drei Mal alle zwei Jahre auf, im Atlantik ungefähr alle drei Jahre. Die Ergebnisse der Untersuchungen der Wissenschaftlerinnen haben eine positive Wirkung auf zukünftige Sturmvorhersagen: Interaktionen von Zyklonen werden nunmehr mithilfe von Vektor-Diagnosen durchgeführt. Über die Forschungsarbeit wurde im Fachmagazin Geophysical Research Letters http://www.agu.org berichtet.

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