pte20050214052 Produkte/Innovationen, Unternehmen/Wirtschaft

US-Marken: Strategien gegen Anti-Amerikanismus

Gesunkenes Vertrauen in US-Produkte


New York/Berlin (pte052/14.02.2005/15:58) Der anhaltende Irakkrieg und die aggressive Außenpolitik der USA zwingen US-Konzerne ihre Marketing-Strategien in Europa und anderswo neu zu überdenken. Der angestiegene Anti-Amerikanismus hat in den vergangenen zwei Jahren den Europäern die Lust an US-Produkten besonders stark genommen. Internationale US-Konzerne wie Microsoft, Starbucks oder Coca Cola sehen sich nun verstärkt nach den richtigen Strategien um, wie sie auf dem "Kultur"-Kontinent dennoch erfolgreich sein können, berichtet die New York Times.

Die New Yorker PR-Agentur Edelman Public Relations http://www.edelman.com erstellt jährlich ein "Vertrauens-Barometer", bei dem 1.500 Meinungsbildner weltweit befragt werden. Das Barometer ergab, dass 32 Prozent der Europäer keine in den USA hergestellten Produkte kaufen würden, weil sie mit der amerikanischen Kultur nicht einverstanden sind. Während 69 Prozent der Amerikaner dem Coca-Cola-Konzern vertrauen, tun dies nur 45 Prozent der Europäer und nur 46 Prozent der Kanadier. "Unsere Daten beweisen, dass es sich nicht um politische Spannungen handelt, sondern hauptsächlich um ein Unbehagen über die amerikanische Kultur", kommentiert Edelman die Ergebnisse der Studie.

Edelman empfiehlt seinen Kunden die Marketingstrategien in Europa zu überdenken, vermehrt lokale Sprecher einzusetzen und vor allem auf Werbung für den Massenmarkt zu verzichten, da in solchen Werbekampagnen Europa so behandelt wird, als würde es aus einer einzigen, homogenen Kultur bestehen. In einer Berliner Filiale der US-Kaffeehauskette Starbucks http://www.starbucks.com findet man keine Hinweise auf die Herkunft des Unternehmens. Statt amerikanischer Sehenswürdigkeiten zieren deutsche Touristenattraktionen die Kaffeetassen. "Nationale Standardsymbole sind nicht mehr vorhanden. US-Firmen passen sich der neuen Realität an", meint Margaret Scammell, Professorin an der London School of Economics.

John Quelch, Marketing-Professor auf der Harvard Business School, sagte gegenüber der New York Times, dass ihn Ende 2003 und Anfang 2004 vermehrt US-Multinationale Konzerne um Rat gebeten haben, wie amerikanische Produkte in Ländern, in welchen der Antiamerikanismus ausgeprägt ist, verkauft werden können. "Ich sagte ihnen, dass es keinen Sinn macht zu versuchen seinen eigene Identität zu verbergen", so Quelch. Der Präsident der American Chamber of Commerce in Deutschland http://www.amcham.de , Fred Irwin, kann keine Abwendung deutscher Konsumenten von US-Produkten beobachten. Auch eine Veränderung der Marketingstrategien von US-Konzernen hat er nicht bemerken können.

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