pte20050217044 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Organische Leuchtdioden als Lichtquelle der Zukunft

EU-Projekt OLLA für effizientere Beleuchtung


Dresden (pte044/17.02.2005/15:45) Wissenschaftler von mehr als 20 europäischen Unternehmen und Forschungsinstituten haben sich zum Projekt OLLA http://www.olla-project.org zusammengeschlossen, um die Technologie von organischen Leuchtdioden (Organic Light-Emmitting-Diode OLEDs) weiterzuentwickeln. Die OLEDs sollen die Technik der Beleuchtung revolutionieren und vor allem die Lebensdauer von Beleuchtungskörpern verlängern sowie deren Energieeffizienz erhöhen. Das bis 2008 laufende Projekt umfasst ein Budget von knapp 20 Mio. Euro. Mehr als die Hälfte kommt vom sechsten Rahmenprogramm der Europäischen Kommission.

"Unser Ziel ist eine Lebensdauer von 10.000 Stunden - das ist zehn mal länger als die einer normalen Glühbirne - und eine Lichtausbeute von 50 Lumen pro Watt", so Peter Visser von Philips und Projektleiter von OLLA. Neben Universitäten und Forschungseinrichtungen arbeiten auch Industrieunternehmen wie Osram, Philips und Siemens am Projekt mit.

Die Lichtquelle der kommenden Generation ist flach, leicht und nur etwa einen Millimeter dick. Sie hat eine extrem lange Lebensdauer, verbraucht wenig Energie bei hoher Leuchtkraft, ermöglicht eine diffuse Beleuchtung und kann noch dazu farblich abstimmbares Licht aussenden. Zum Einsatz kommen solche Technologien schon heute in Displays von Handys, Laptops oder Fernsehern. Wissenschaftler des Institutes für Angewandte Photophysik der Technischen Universität Dresden http://www.iapp.de sind der Meinung, dass schon in zehn bis 15 Jahren OLEDs eine Konkurrenz zu Glühbirnen oder Neonröhren sein werden.

Den Anwendungsgebieten der neuartigen Beleuchtungstechnik sind fast keine Grenzen gesetzt. Denkbar sind beispielsweise auch durchsichtige Leuchtdioden, mit deren Hilfe Fenster zu Lichtquellen umfunktioniert werden könnten. Das Wirkprinzip für die leuchtenden organischen Dioden haben sich die Wissenschaftler aus der Natur abgeschaut. Bei Tieren mit Leuchtorganen konnten die Forscher feststellen, dass einige organische Materialien Halbleitereigenschaften haben und sich somit für den Transport elektrischer Ladungen eignen.

Organische Leuchtdioden bestehen aus halbleitenden organischen Schichten, die nur ungefähr 100 Nanometer dick sind und zwischen zwei Elektroden, je einer Anode und Kathode, liegen. Wenn elektrische Spannung an die Elektroden gelegt wird, fließt Strom durch die organischen Schichten und sie senden Licht aus. Durch chemisch unterschiedliche Schichten lassen sich gewünschte Farben erzeugen. Die Dresdner Forscher arbeiten an einer Methode, bei der OLEDs unter Luftabschluss hergestellt werden. Unter Vakuum wird auf ein Glassubstrat eine hauchdünne organische Schicht eingedampft.

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