pte20050407048 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

Sensorische Datenübermittlung direkt ins Gehirn

Sony meldet Patent zur Realisierung der ersten real-life Matrix an


San Diego (pte048/07.04.2005/18:00) Die Firma Sony lässt sich ein Gerät für die sensorische Datenübermittlung direkt ins Gehirn patentieren, berichtet die amerikanische Zeitschrift NewScientist http://www.newscientist.com . Dadurch wird die Vorstellung, dass User bei Computerspielen und Filmen die wahrgenommen Bilder auch riechen, schmecken und sogar fühlen können, vielleicht gar nicht so abwegig.

Die geplante non-invasive Technik soll es ermöglichen, Ultraschall-Impulse an bestimmte Regionen des Gehirns zu übermitteln. Dadurch entstehen "sinnliche Wahrnehmungen" wie zum Beispiel bewegte Bilder, Geschmäcker oder Geräusche. In weiterer Folge könnte die Technik auch genutzt werden um blinden oder hörgeschädigten Personen die Möglichkeit zum Sehen oder Hören zu geben, so das Patent.

Während Gehirnimplantate eine immer ausgereiftere Technik erreichen, befinden sich die Möglichkeiten der non-invasiven Manipulation des Gehirn noch im Anfangsstadium. Derzeit gibt es nur die Methode der transkranialen magnetischen Stimulation, welche anhand von schnell wechselnden Magnetfeldern in der Lage ist, Strömungen in das Gehirn zu induzieren. Jedoch können die Magnetfelder nicht konzentriert nur auf einen bestimmten Teil des Gehirn wirken, während Ultraschallwellen dazu fähig wären.

Wenn die von Sony beschriebene Methode wirklich funktioniert, könnte sie vielfältige Anwendungsgebiete im Bereich der Forschung und der Medizin finden, selbst wenn die Technik nicht in der Lage wäre, sinnliche Erfahrungen detailgetreu genug für Unterhaltungszwecke zu übermitteln.

Die vom Unternehmen preisgegeben Informationen sind jedoch spärlich. So weigert sich das Unternehmen Interviews mit dem in San Diego - Kalifornien - sesshaften Erfinder dieser Technik zu erlauben. Niels Birbaumer von der Universität Tübingen http://www.uni-tuebingen.de, einer der führenden Experten im Bereich der Neurowissenschaften, beschreibt das Potenzial der Erfindung als viel versprechend. "Ich habe es mir angesehen und finde es sehr plausibel", erklärte der Experte, der selbst ein Gerät entwickelt hat, das Menschen via Gehirnwellen Apparate kontrollieren lässt.

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