pte20050412015 Sport/Events, Politik/Recht

Lazio Rom: Faschistische Parolen gehen weiter

Fans skandierten Mussolini-Gesänge und lieferten sich Schlägerei


Rom (pte015/12.04.2005/10:03) Die Anhänger des italienischen Serie-A-Klubs Lazio Rom http://www.sslazio.it haben wieder durch rassistische und faschistische Auswüchse auf sich aufmerksam gemacht. Während der Begegnung gegen den AS Livorno Calcio schwänkten Lazio-Fans Hakenkreuzfahnen und stimmten Gesänge an, die den faschistischen Diktator Benito Mussolini huldigten. Dazu waren Transparente mit SS-Symbolen und der Aufschrift "Rom ist faschistisch" zu sehen. Auch die Schweigeminute für den Papst wurde laut Kicker.de durch faschistische Parolen unterbrochen. Als der Klub-Chef Claudio Lotito nach dem Spiel die Anhänger grüßte, riefen diese ihm "Duce, Duce" zu. Lotito versuchte sich im Anschluss von den Gesängen zu distanzieren. Seiner Meinung nach darf sich Sport nicht mit Politik vermischen.

Nach dem Spiel kam es auch zu Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der beiden Klubs. Mittlerweile hat sich auch das italienische Innenministerium des Vorfalls angenommen. Die Behörde will nun Stadien, in denen die Gefahr von Krawallen besteht sofort sperren. Der Innenminister will künftig bei Gewalteskalation nicht lange überlegen, wenn er Wahl zwischen der Sicherheit der Polizisten hat und der Teilnahme der Zuseher an Fußballspielen. Auch der italienische Fußballverband verurteilte solche Gewaltaktionen und konstatierte ein gravierendes Problem mit dem Phänomen Rechtsextremismus.

Lazio Rom ist in Sachen fremdenfeindliche, faschistische und antisemitische Parolen kein unbeschriebenes Blatt. Im Januar hatte sich der Kapitän der Mannschaft, Paolo di Canio, während des Derbys gegen den AS Rom von den eigenen Fans mit dem faschistischen Gruße feiern lassen. Der Fußballer hatte nach seinem 1:0 den "Lazio-Ultras" den gestreckten rechten Arm gezeigt.

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