pte20050425024 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Google weitet Online-Werbeangebot aus

Nicht-Such-bezogene Werbung als zweites Standbein


Mountain View (pte024/25.04.2005/11:37) Google will sich nun auch der Online-Werbung zuwenden, die keinen Bezug zur Suche hat. Wie das Wall Street Journal (WSJ) heute, Montag, berichtet, plant Google http://www.google.com künftig auch graphische und animierte Online-Werbeformate auf der Basis von Impressions und nicht Per-Click anzubieten. Damit richtet sich die Suchmaschine vor allem an große Werbekunden und forciert einmal mehr den Wandel vom Technologieunternehmen zum Online-Werbevermarkter.

"Die Kernphilosophie von Googles Werbegeschäft ist, dass diese Werbungen für den User wertvoll und nützlich sind: Such nach Chevy Trucks und bekomme Chevy Trucks Werbung", zitiert die New York Times John Battelle, Blogger und Autor eines in Kürze erscheinenden Buches über Google namens "The Search". Nun betritt Google aber neues Terrain, so Battelle. Künftig geht es mehr um Branding und darum, dass zu bewerben, was die User noch nicht kennen und kaufen wollen.

Damit kommt die Suchmaschine vor allem den großen Markenunternehmen entgegen, die mehr Kontrolle darüber verlangen, wo ihre Werbungen zu sehen sind. Sie ziehen auffällige Formate wie Rich Media (z.B. Flash-Formate) den rein auf Text basierenden Werbelinks vor. Auch wollen sie die Kunden nicht unbedingt auf ihre Websites führen (die meist ohnedies bekannt sind), sondern schlicht Aufmerksamkeit für ihre Produkte. Naturgemäß wird dann nicht mehr nach Klick, sondern nach Impression abgerechnet. Zudem sollen die Werbekunden künftig gezielt angeben können, auf welchen Partner-Websites von Google die Werbungen zu sehen sind.

Einen Großteil seiner Einnahmen macht Google bisher mit Werbelinks, die in Bezug zu den Suchwörtern der User stehen. Bezahlt wird in diesem Fall pro Klick auf einen Werbelink. Diese Art der Online-Werbung boomt zwar, macht aber dennoch den weitaus kleinern Teil des Werbekuchens im Internet aus. In den USA wurden im vergangenen Jahr laut TNS Media Intelligence 8,4 Mrd. Dollar (von insgesamt über 140 Mrd. Werbedollar) für Werbung im Internet ausgegeben. Nur 2,6 Mrd. Dollar davon fielen auf Such-bezogene Werbung, der Rest auf klassische Werbebanner, Rich Media und andere Online-Werbeformate. Der Schritt in Richtung herkömmlicher Online-Werbung eröffnet Google daher neue Umsatzmöglichkeiten, die für ein wachstumsorientiertes Börsenunternehmen entscheidend sind.

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