pte20050525016 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Australien warnt Japan wegen Walfang

Diplomatische Kampagnen auf Premierminister-Ebene


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Tokio/Canberra (pte016/25.05.2005/10:32) Japans kommerzieller Walfang führt zu schweren diplomatischen Verstimmungen mit Australien: Der australische Premierminister John Howard argumentiert in einem Schreiben an seinen japanischen Amtskollegen Junichiro Koizumi, dass neue Forschungsmethoden das Töten der Meeressäugern unnötig macht. Japan hatte nämlich angekündigt die Zahl der Fänge in diesem Jahr zu verdoppeln. Als Gründe nennt Japan immer noch wissenschaftliche Untersuchungen, berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk .

Umweltgruppen werfen Japan allerdings schon seit Jahren vor, Walfleisch in Supermärkten und Restaurants als Spezialität zu verkaufen. Offensichtlich war Howards Schreiben an Koizumi ziemlich eindeutig. Nicht nur Australien sondern auch andere Staaten zeigen großes Interesse daran, den Schutz der Meeressäuger zu forcieren, so Howard. Die japanische Fischereibehörde weist die Aussagen allerdings zurück. "Unsere Position der Walforschung wird sich wegen Druck aus dem Ausland nicht ändern", so Takanori Nagatomo, Direktor der Far Seas Fisheries Division. "Wir wollen die Walforschung weiter vorantreiben um erneut kommerziellen Walfang zu betreiben", erklärt Nagatomo.

Der Grund für die Auseinandersetzung der beiden Staaten ist das kommende Treffen der Internationalen Walfangkommission IWC http://www.iwcoffice.org , das im Juni in Seoul stattfinden wird. Dort will Japan nämlich den Antrag auf Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs einbringen. Seit dem Walfang-Moratorium im Jahr 1987 hat es internationale Kritik an der Haltung Japans gegeben. Da Walfleisch im Reich der aufgehenden Sonne als Delikatesse gilt, versuchen die Befürworter alle möglichen Argumente für die Wiederaufnahme des Walfangs zu bringen. Eine davon lautet, dass einige Walarten, wie die Minke-Wale, große Mengen an Fisch fressen und dadurch den kommerziellen Fischfang bedrohen.

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