pte20050915016 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Homöopathie: Sinnvolle Ergänzung bei Krebs

Experte beweist positive Anwendung auch in Intensivmedizin


Ernst Zadrobilek
Ernst Zadrobilek

Wien (pte016/15.09.2005/11:22) Die in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Lancet präsentierten Studien, die Homöopathie als "Placebo" titulieren, haben Komplementärmediziner in die Ecke mit Scharlatanen gedrängt. Studienautor Matthias Egger von der Universität Bern fordert gemeinsam mit den Co-Autoren, dass die Homoöpathen so ehrlich sein sollen, diese Erkenntnis auch ihren Patienten mitzuteilen.

"Patienten, denen ich die Frage stellte, ob sie tatsächlich nach einer solchen Methode wie der Homöopathie behandelt werden wollten, meinten einstimmig, dass sie genau wüssten, was gut für sie ist", meint Michael Frass, seit eineinhalb Jahren Leiter der Spezialambulanz "Homöopathie bei malignen Erkrankungen" und der Intensivstation der Knochenmarktransplantation an der Klinik für Innere Medizin 1 am AKH Wien http://www.meduniwien.ac.at und seit 30 Jahren Homöopath, im Interview mit pressetext. Frass wendet die Homöopathie auch erfolgreich in Notfällen an. "Auch bei akuten Situationen wie Unfällen, Folgen von Unfällen oder Verbrennungen hat sich die Homöopathie als zusätzliche Methode bewährt", so Frass.

Das Interesse an der Homöopathie bei malignen Erkrankung sei groß, meint der Mediziner. "Die Ambulanz ist auf mindestens zwei Monate ausgebucht". In fünf Bereichen haben sich Erfolge der Homöopathie bei Krebserkrankungen gezeigt: Homöopathie kann helfen, Nebenwirkungen nach einer Chemo- oder Strahlentherapie zu mindern, seelische wie auch körperliche Blockaden aufzulösen, Zweiterkrankungen zu heilen, die Konstitution zu stärken und dadurch ein innerliches Besserfühlen zu schaffen und eine Wiederherstellung der Physiologie zu ermöglichen - dies sei insbesondere bei Frauen nach einem hormonunabhängigen Brustkrebs mit dem Wiedereinsetzen der Regel ein wesentlicher Punkt. Frass, der neben seiner Tätigkeit im AKH-Wien auch eine Praxis betreibt, setzt dabei auf die Wirkung von Einzelstoffen, da diese sehr sorgfältig untersucht und wissenschaftlich erprobt sind.

"Ein wesentlicher Unterschied zwischen der konventionellen Medizin und der Homöopathie besteht darin, dass die konventionelle Medizin fast ausschließlich quantitative Parameter verwendet, während die Homöopathie auf qualitative Parameter setzt", erklärt Frass im Gespräch mit pressetext. Die Frage sei aber letztlich, ob es denn überhaupt eine messbare Gesundheit gebe. Kritisch äußert sich Frass auch gegenüber der vollkommenen Negierung von Erfahrungswerten in der konventionellen Medizin. "Die Medizin steht vor einer Evolution und diese erfordert, dass es eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen konventioneller und Komplementärmedizin geben sollte", meint der Forscher. Im Sinne einer qualitativ hochwertigen Behandlung sei es darüber hinaus notwendig, gut ausgebildete Mediziner zu haben. Ein Heilpraktikerwesen, wie dies etwa in Deutschland existiert, fürchte er. "An der medizinischen Universität Wien tendieren wir dazu, kontroversielle Themen in einer akademischen und nicht emotionellen Weise zu behandeln", erklärt Frass. Zum Vorteil der Patienten tragen ein Miteinander und ein konstruktiver Dialog zwischen konventioneller Medizin und Homöopathie viel mehr bei, als aggressive Auseinandersetzungen.

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