pte20051117032 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Aufwind für deutsche TV- und Radiosender

2004 ist die private Rundfunkwirtschaft wieder deutlich gewachsen


München (pte032/17.11.2005/12:17) Die deutschen TV- und Radiosender spüren nach Jahren der Flaute wieder leichten Rückenwind. Der Umsatz der privaten Rundfunkwirtschaft ist 2004 in Deutschland um 4,9 Prozent auf 6,1 Mrd. Euro gewachsen, deutlich mehr als das nominale BIP-Wachstum von 2,3 Prozent. Unter dem Wirtschaftswachstum liegt hingegen der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit einem Umsatzplus von 1,9 Prozent, wie aus der aktuellen Studie zur Rundfunkwirtschaft der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) http://www.alm.de hervorgeht. Auch beim Betriebsergebnis lagen die Privaten im Plus, während die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ein Minus von 137 Mio. Euro einspielten.

"Die DLM-Studie bestätigt, was wir schon lange sagen", meint ARD-Pressesprecher Tassilo Forchheimer im Gespräch mit pressetext. Das Klagen der Privaten über ihre angebliche wirtschaftliche Benachteiligung sei nur eine "Mär von der guten Behandlung der Öffentlich-Rechtlichen", so Forchheimer. Tatsächlich steigen die Gewinne und das Personal bei den Privaten wie die Studie belegt. Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk stehe hingegen "de facto weniger Geld zur Verfügung". Neben den Rundfunkgebühren (laut Studie 81,8 Prozent der öffentlich-rechtlichen Umsätze von 8,2 Mrd. Euro) stehen nur wenige Einnahmequellen offen: Werbung und Sponsoring sei bereits sehr beschränkt. Hinzu kommen bei der ARD http://www.ard.de Eigenproduktionen, die ins Ausland verkauft werden.

"Der Schwerpunkt der Studie liegt bei der privaten Rundfunkwirtschaft", betont Johannes Kors, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei der Bayrischen Landesmedienanstalt (BLM), auf Anfrage von pressetext. Der private Rundfunk sei gemessen am nominalen BIP-Wachstum ein Wirtschaftszweig mit überdurchschnittlichem Wachstum. 60 Prozent der Einnahmen kommen aus klassischer Werbung und Sponsoring (2002 waren es noch 65,5 Prozent). 16,1 Prozent der privaten Umsätze entfielen auf Pay-TV (1,1 Mrd. Euro), 13,5 Prozent auf Tele-Shopping (908 Mio. Euro) und vier Prozent auf Telefon-Mehrwertdienste (270 Mio. Euro).

Beim Betriebsergebnis der Privaten zeigt sich ein differenziertes Bild. Insgesamt liegen die TV-Veranstalter mit 503 Mio. Euro und die Radiosender mit 65 Mio. Euro im Plus. Unter den zehn bundesweiten werbefinanzierten Vollprogrammen erreichen nur sieben eine Kostendeckung zu 100 Prozent. Im Durchschnitt liegt sie jedoch bei 118 Prozent. Von 15 bundesweiten Free-TV-Spartenprogrammen arbeiteten 2004 nur sechs Kosten deckend, heißt es in der Studie. Die 39 Pay-TV-Programme spielten sogar ein gemeinsames Minus von 53 Mio. Euro ein, nur 13 davon arbeiten Kosten deckend. Beim Radio verzeichnen vor allem die digitalen terrestrischen Programme Verluste. Die sieben landesweiten DAB-Anbieter kamen 2004 nur auf eine Kostendeckung von 58 Prozent.

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