pts20051219007 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Österreich 2015: globalisiert, innovativ und serviceorientiert

Roland Berger untersucht Zukunft des Wirtschaftsstandorts


Wien (pts007/19.12.2005/09:00) Der Wirtschaftsstandort Österreich wird sich auch in Zukunft trotz härter werdenden Wettbewerbs behaupten können. Doch eine Rückkehr zur Gemütlichkeit, wie sie in der Zeit vor EU-Beitritt und Globalisierung herrschte, ist nicht zu erwarten. Unternehmen und Mitarbeiter stehen in den kommenden zehn Jahren vor tief greifenden Veränderungen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Der Wirtschaftsstandort Österreich im Jahr 2015", durchgeführt von Roland Berger Strategy Consultants und der Industriellenvereinigung. Die Strategieberater befragten 54 österreichische Topmanager und leiteten aus den Ergebnissen wahrscheinliche Szenarien für das Jahr 2015 ab.

"Die nächsten zehn Jahre werden für Österreich strukturell eine besondere Herausforderung. Heimische Unternehmen müssen die 'Thermik' aus Osteuropa weiter nutzen, um eine Antwort auf den zunehmenden Druck aus Asien zu finden. Der Standort Österreich dürfte sich hier gut behaupten", erklärt Manfred Reichl, Österreich-Chef von Roland Berger und einer der Autoren der Studie. Mittelfristig wird das Wachstumspotenzial in Mittel- und Osteuropa wieder langsam abnehmen. Davor werden aber noch viele kleinere lokale Unternehmen den Sprung über die Grenze wagen und damit zu regionalen Playern werden. Gleichzeitig wird der Einfluss Asiens weiter wachsen. Die wirtschaftliche Entwicklung im Fernen Osten ist für heimische Unternehmen mittlerweile ein wichtigerer Wachstumsfaktor als das BIP-Wachstum im Heimmarkt selbst. Für Europa prognostizieren die Berater eine leichte Erholung des Wachstums.

Heimmarkt verliert für österreichische Unternehmen an Bedeutung
Für Österreichs Unternehmen bedeutet das, dass sich Standort- und Unternehmenswachstum zunehmend entkoppeln. Die Bedeutung Österreichs als Absatzmarkt und Unternehmensstandort wird für diese Unternehmen weiter zurückgehen. "Heimische Betriebe werden international immer offensiver agieren und dadurch wachsen - aber eben nicht mehr in Österreich", bringt Reichl die Entwicklung auf den Punkt. Immer mehr Mittelständler und Zulieferer folgen ihren Kunden und werden international.

Innovation und Kreativität als Wachstumstreiber
Kostenoptimierung wird für österreichische Unternehmen in der nächsten Dekade weiterhin oberste Priorität haben. Gleichzeitig werden Innovation und Kreativität als Wachstumstreiber immer wichtiger. "Unsere Untersuchung zeigt deutlich, dass sich Innovation und Kreativität als die zentralen Wachstumstreiber unserer Wirtschaft verstärken. Bessere Dienstleistungen und die Konzentration auf Forschung und Entwicklung helfen, den Standort langfristig abzusichern. Trotzdem werden die großen österreichischen Unternehmen insgesamt Arbeitsplätze am Standort Österreich abbauen. Dies muss durch einen Strukturwandel hin zu kleineren Unternehmen aufgefangen werden", so Reichl.

Neue Wachstumsbranchen entdecken
Arbeitsplätze und Wachstum im Inland werden in Zukunft nur noch aus dem innovativen Mittelstand und kleinen, rasch wachsenden Unternehmen kommen. Dementsprechend ist eine deutliche Veränderung der Unternehmensstruktur absehbar. "Qualitativ hochwertige Dienstleistungen, Wellness- und Gesundheitsdienste sowie Biotechnologie haben in Österreich noch großes Wachstumspotenzial", sagt der Berater.

Neue Anforderungen an den Staat
Zentrale Aufgabe des Staates in Zukunft wird die Entwicklung des Humankapitals sein. "Der Staat muss die Menschen bilden und bewegen. Das betrifft nicht nur Investitionen in Aus- und Weiterbildung, sondern auch die Bindung von qualifizierten Arbeitskräften an den Standort Österreich und die Motivation, die bevorstehenden Herausforderungen als Chance wahrzu-nehmen", so Reichl. Zu den Aufgaben des Staates gehört auch eine effiziente Verwaltung, die Schaffung entsprechender rechtlicher Rahmenbedingungen und verstärkte Investitionen im Infrastrukturbereich.

Internationalisierung der Mitarbeiter
Auch auf die Mitarbeiter kommen in naher Zukunft einschneidende Veränderungen zu. "Es zählen nicht nur die fachliche Qualifikation, sondern vor allem Soft Skills wie interkulturelles Management, Komplexitätshandling und Personalentwicklung. Englisch muss Zweitsprache werden und darf nicht länger Fremdsprache bleiben. Als Arbeitssprache wird Englisch in den meisten Unternehmen ohnehin bald Realität sein", meint der Strategieberater. Gesucht werden in Zukunft vor allem Mitarbeiter mit unternehmerischem Denken und Problemlösungskompetenz.

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 31 Büros in 22 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. Mehr als 1.600 Mitarbeiter haben im Jahr 2004 einen Honorarumsatz von rund 530 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 130 Partnern.

Weitere Informationen:
Roland Berger Strategy Consultants
Dr. Manfred Reichl
Freyung 3/2/10
1010 Wien
Tel. +43-1-536 02-101
E-Mail: manfred_reichl@at.rolandberger.com

Temmel, Seywald und Partner
Mag. Franz Ramerstorfer
Josefstädter Straße 44
1080 Wien
Tel. +43-1-402 48 51-173
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(Ende)
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