pte20060111004 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Keine Revolution der Game-Branche zu erwarten

Forrester: Gewinne schrumpfen trotz weiterem Wachstum


Wien (pte004/11.01.2006/07:05) Konsolen werden den PC als Game-Maschine Nummer eins noch nicht ablösen. Davon geht der Marktforscher Forrester Research http://www.forrester.com in einem aktuellen Marktbericht zur Game-Industrie aus. Die Erwartungen an die neue Konsolengeneration als künftiges Media Center im Wohnzimmer und den Aufstieg der Spielkonsolen zum Spielgerät Nummer eins könnten demnach überzogen sein. Forrester erwartet statt der viel beschworenen Revolution der Game-Branche eine allmähliche Evolution. Aufgrund der zunehmenden Marktsättigung sinken sowohl für Konsolenhersteller wie Sony, Nintendo und Microsoft als auch für Software-Produzenten die Gewinnmargen. Forrester empfiehlt den Unternehmen sich rasch neue Einnahmequellen zu suchen.

Der PC ist sowohl in den USA als auch in Europa nach wie vor die meist genutzte "Playstation" für Gamer. Nur in Großbritannien, Frankreich und Spanien haben Konsolen die Nase vorne. In den USA spielen 39 Prozent aller Konsumenten am PC, 34 Prozent auf einer Konsole und 27 Prozent auf einer mobilen Konsole. In Europa liegt der PC bei 32 Prozent, Playstation & Co bei 27 Prozent und mobile Geräte bei 20 Prozent. In Deutschland ist der PC die klare Nummer eins, wie Forrester Research auf Anfrage von pressetext mitteilte. 37 Prozent der Deutschen spielen am PC, nur 20 Prozent auf Konsolen, 23 Prozent auf mobilen Konsolen.

Im Gegensatz zu anderen Marktberichten (vgl. pte http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=051125004 ) schreibt Forrester den PC als Spielgerät auch in Zukunft nicht ab. Nach einigen mageren Jahren werde der PC-Bereich wieder wachsen. Grund dafür sind vor allem Game-Abodienste und Multiplayer-Onlinegames, meint der Forrester-Analyst und Autor des Berichts Paul Jackson. Sie werden hauptsächlich von PC-Usern genutzt. Forrester geht zwar davon aus, dass sich immer mehr junge weibliche Gamer für mobile oder stationäre Konsolen interessieren. Ältere Gamer finden aber eher Gefallen an Abodiensten und Multiplayer-Games. Das Potenzial der Mulitplayer-Games auf Abobasis sei enorm. Das Spektrum dieser Games erstreckt sich von einfachen Kartenspielen über Rennspiele bis zu aufwändigen Rollenspielen wie World of Warcraft. Zurzeit wird in 40 Prozent der US-amerikanischen und 27 Prozent der europäischen Haushalte auf dem PC gespielt (stationäre Konsolen: USA - 38 Prozent, EU - 23 Prozent). Bis 2011 werden 44 Prozent in den USA und 31 Prozent der EU-Haushalte am PC spielen.

Die Spielgewohnheiten werden sich trotz des massiven Marketings der Konsolenhersteller für ihre neuen Konsolen und Services nur allmählich ändern. Trotz des Hypes um neue Spielerlebnisse und vernetzte Gamer-Communty glaubt Forrester nicht daran, dass die neuen Konsolen Nicht-Gamer dazu bewegen, sich eine Konsole zu kaufen. Zudem sei der Sättigungspunkt des Game-Marktes bald erreicht. In Verbindung mit steigenden Kosten für Produktion und Marketing werden die Gewinnmargen in der Game-Branche künftig trotz weiterem Wachstum kleiner ausfallen. Das gelte vor allem für den PC-Bereich.

Deshalb ist es für die Game-Branche wichtig, rasch neue Einnahmequellen zu erschließen. Hier sieht Forrester drei Möglichkeiten: Mehr In-Game-Werbung, der Ausbau von Online-Aboservices sowie die Entwicklung von Spielen für ein breiteres Publikum. Mit Blick auf den Bedarf nach Games für ein breiteres Publikum verweist Forrester darauf, dass die überwiegende Mehrheit der Gamer nach wie vor männlich ist (vgl. pte http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=050520024 ).

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