pte20060113003 Handel/Dienstleistungen, Technologie/Digitalisierung

Second Hand: Gebrauchte Profi-Software für Start-Ups und Freiberufler

Experte: Software-Weiterverkauf und Lizenzübertragung rechtlich gedeckt


Aachen/Graz (pte003/13.01.2006/06:10) Das deutsche Unternehmen Pragmatrade hat eine Plattform gestartet, über die Profi-Software und Lizenzen aus zweiter Hand gekauft werden kann. Das Onlineportal http://www.pragmatrade.com richtet sich an Unternehmen und ambitionierte Nutzer, die Serversysteme, Bürosoftware oder Betriebssysteme kaufen und verkaufen wollen. Teure Serverlösungen können via Pragmatrade zu einem günstigen Preis erstanden werden. "Eine Lizenz für Commerce Server 2002 wird für knapp 3.000 Euro angeboten, der Neupreis liegt jenseits von 10.000 Euro", erläuterte Geschäftsführer Tobias Kollewe.

"Gerade für junge Unternehmen und kleine Agenturen lassen sich somit erhebliche Ausgaben sparen", erklärte Kollewe im Gespräch mit pressetext. "Im Gegensatz dazu können Verkäufer durch die Veräußerung ihrer Lizenzen gebundenes Kapital reaktivieren." Das Second-Hand-Prinzip im Internet ist spätestens seit e-Bay jedem bekannt. Jedoch hat gerade Software einen entscheidenden Vorteil. "Sie unterliegt keinem Verschleiß", weiß Kollewe und fügt hinzu: "Im Gegensatz zu den immer noch kursierenden Fehlinformationen ist der Handel mit Softwarelizenzen völlig rechtskonform."

Die Legalität einer derartigen Lizenzübertragung bestätigt Markus Fallenböck, Experte für Internet-Recht bei Evolaris http://www.evolaris.net . "Als Eigentümer einer Softwarelizenz kann ich diese grundsätzlich auch verkaufen", so Fallenböck gegenüber pressetext. "Jedoch ist zu beachten, dass das Recht auf Nutzung natürlich verloren geht und die Software vom System entfernt werden muss." Etwaige Nutzungsbeschränkungen wie ein Verbot des Weiterverkaufs seien in Österreich unwirksam. "Dies geht aus einer Entscheidung des OGH von 1997 hervor", sagte Fallenböck.

Die Abwicklung des Kaufes erfolgt über ein Treuhandservice von Pragmatrade. "Kommt es zu einem Kauf, so sendet der Verkäufer seine Lizenz sowie die Software an uns und unterschreibt eine Erklärung, dass er das Programm auf seinem System nicht weiter verwendet. Wir prüfen das Paket auf Vollständig- und Richtigkeit. Ist alles in Ordnung, bekommt der Verkäufer sein Geld und der Käufer die Ware. Die fällige Provision von zehn Prozent wird dem Anbieter verrechnet", erläuterte Kollewe.

Wer kaufen oder verkaufen will muss sich zuerst registrieren. Aktuell werden etwa 200 Softwarepakete online zum Kauf angeboten. Dabei reicht die Palette vom WindowsXP-Betriebssystem bis zur SQL-Serverlösung. Verkauft wird zu einem Fixpreis oder auf Verhandlungsbasis. "Da es sich um keine Auktionen handelt, läuft der Verkäufer auch nicht Gefahr das Produkt für einen Euro abgeben zu müssen", bemerkte Kollewe abschließend gegenüber pressetext.

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