pte20060119038 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Umsatz aus Musik-Downloads verdreifacht

Kulturstaatsminister stellt sich auf die Seite der Musikbranche


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London / Berlin (pte038/19.01.2006/16:06) Die weltweiten Umsätze aus Musikdownloads haben sich 2005 im Vergleich zum Vorjahr von 380 Mio. Dollar auf rund 1,1 Mrd. Dollar verdreifacht. Das geht aus dem Digital Music Report 2006 hervor, der heute, Donnerstag, vom internationalen Verband der Musikwirtschaft IFPI http://www.ifpi.org in London vorgestellt wird. In dem Bericht sind sowohl legale Downloads aus dem Internet als auch über das Mobiltelefon enthalten. Trotz dieses Rekordergebnisses mahnt der Verband zur Fortführung des Kampfes gegen Raubkopierer.

Digitale Musik macht mittlerweile sechs Prozent des Gesamtumsatzes der Musikindustrie aus. 420 Mio. legale Downloads wurden im vergangenen Jahr registriert. Das sind 20 Mal so viele wie vor zwei Jahren. Auch das Angebot der Musiktitel hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf zwei Millionen verdoppelt. Spitzenreiter bei Musikdownloads auf das Mobiltelefon ist unbestritten Japan. 211 Mio. Dollar - das sind 96 Prozent der Digitalmusikeinnahmen in Japan - gehen darauf zurück. Sechs Prozent der Internet-User, die Musik legal herunterladen, stehen immerhin fünf Prozent, die sich Musik illegal aus dem Netz ziehen, gegenüber. Daher sieht das IFPI weiteren Bedarf Maßnahmen gegen Musikpiraterie und Raubkopierer zu ergreifen.

Am Vorabend sprach sich indes der deutsche Kulturstaatsminister Bernd Neumann (Bild) beim Neujahrsempfang der Deutschen Phonoverbände http://www.ifpi.de gegen die vom Justizministerium geplante Bagatellklausel aus. In seinem Entwurf über die Urheberrechtsreform will das Justizministerium mit dieser Klausel Nutzer, die rechtswidrig Vervielfältigungen nur in geringer Zahl und ausschließlich zum eigenen privaten Gebrauch herstellen, straffrei halten. Zu einer Stellungnahme bezüglich der Rede Neumanns war im Justizministerium kein Sprecher erreichbar. Der Verbraucherzentrale-Bundesverband http://www.vzbv.de kritisiert heftig die Kriminalisierung der Verbraucher durch die Musikindustrie und startete Ende vergangenen Jahres eine Kampagne gegen die Kriminalisierung von Verbrauchern. "Im Windschatten des Kampfes gegen kriminelle Raubkopierer werden Verbraucherrechte ausgehebelt." beklagte Edda Müller (Bild), Vorsitzende des vzbv, den Kreuzzug der Musikbranche.

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