pte20060214005 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Mangas dominieren den Comics-Markt

"Mädchen-Comics" legen Superman flach


Mangas im Vormarsch
Mangas im Vormarsch

Bonn (pte005/14.02.2006/06:40) Mit dem Löwenanteil von über 50 Prozent haben Mangas seit Sailor Moon den franko-belgischen und US-Comics den Rang abgelaufen. Der Manga-Boom habe auch zu einer Veränderung des Publikums geführt, das zunehmend jünger geworden sei und vor allem Mädchen in die Comicläden ziehe, so Achim Dressler, Geschäftsführer des Bonner Comic Shop http://www.comicshop.de . In Deutschland gehören Comics zu den wenigen Sparten im Buchhandel, die einen Umsatzanstieg von 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten.

Zu einer richtigen Comic-Kultur, wie sie in Frankreich und Belgien existiert, werde es in Deutschland jedoch nicht kommen. "Hierzulande haben Comics ihr Schmuddelimage nicht abstreifen können", sagte Dressler im Gespräch mit pressetext. Auch Simone Heinze, Mitarbeiterin des Comicladen in Hamburg http://www.der-comic-laden.de, sieht die Lage, wie im gesamten Einzelhandelsbereich, eher schlecht. Die großen Buchhandelsketten seien auf den Manga-Zug aufgesprungen und würden den Comicläden Konkurrenz machen, so Heinze im Gespräch mit pressetext. Kinoverfilmungen würden nur zu einer kurzfristigen Belebung führen, meint Dressler. Nach zwei Monaten gehe das Interesse rasch wieder zurück. "Es gibt immer Blasen und Trends in der Comicbranche, die schnell wachsen und schnell platzen", beschreibt Gerd Holoubek von Runch Comics http://www.runchcomics.at in Wien das Wesen des Comic-Marktes.

"Die Japaner bringen für jede Alters- und Zielgruppe Comics auf den Markt. Das ist der Unterschied zu den USA, wo die Comics mit ihren Superhelden ein reines Männerpublikum bedienen", so Dressler. Aber auch in den USA boomt der Manga. Das haben die Verlage gemerkt und versuchen für die kleinen Comicverlage, die eine wachsende Nachfrage ihrer Bilderbücher erleben, den Vertrieb zu übernehmen. Das hat sich zu einem stark umworbenen Geschäftsbereich entwickelt, um das Verlagskonzerne wie Time Warner und Holtzbrinck buhlen, berichtet die New York Times.

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