pte20060214014 Medien/Kommunikation

Medienpädagogik als Image-Politur für Konzerne

Bildungsinitiative "Augen auf Werbung" kommt bei Lehrern gut an


Schüler hinterfragen Mechanismen der Werbung
Schüler hinterfragen Mechanismen der Werbung

Köln (pte014/14.02.2006/09:25) Lehrer loben die Aktion "Augen auf Werbung" des Vereins Media Smart http://www.mediasmart.de , der seit September 2005 Grundschülern Werbekompetenz vermitteln soll. Positiv wird von den Grundschullehrern bewertet, dass die von Super RTL http://www.superrtl.de nach Deutschland geholte Initiative Kinder dazu bringt, Werbung kritisch zu hinterfragen. So warfen die Dritt- und Viertklässler im Rahmen des Unterrichts Fragen wie etwa "Was kostet Werbung?" auf. Wie der Verein in einer Pressemitteilung bekannt gab, bewerteten die Lehrer in einer Onlineerhebung das Unterrichtsmaterial, das bereits 5.000 Schulen kostenlos erhalten haben, mit der Note 1,6.

Untern den Förderern und Mitgliedern des Vereins sind transnationale Konzerne mit hohen Werbebudgets, darunter McDonald's, Masterfoods, Nokia und Mattel. "Mit der Unterstützung dieser Initiative wollen die großen Firmen ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen", sagte Silke Knabenschuh, Projektleiterin bei Media Smart, im Gespräch mit pressetext. Die Unterrichtsmaterialen enthalten ein Handbuch für Lehrer, Arbeitsblätter und Rollenspiele mit denen Kindern spielerisch der richtige Umgang mit Werbung vermittelt werden soll. Die Initiative wird von den Landesmedienanstalten in Nordrhein-Westfalen und Hessen sowie von den Kultusministerien der Länder Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen unterstützt.

Trotz der Konzerne, die hinter der Initiative stehen, zweifelt Birgit Gehrlein von der Landeszentrale für Medien und Kommunikation in Rheinland-Pfalz und Projektleiterin von Klicksafe http://www.klicksafe.de nicht an der Seriosität von Media Smart. "Namhafte Medienwissenschaftler und -pädagogen, wie beispielsweise Stefan Aufenanger haben das Material entwickelt", begründet Gehrlein ihr Vertrauen in die Initiative. Den Schülern werde dabei vermittelt, wie Werbung gemacht werde, welche Ziele sie verfolge und wie sie sich von redaktionellen Inhalten unterscheide. Bereits 2002 hat Masterfoods dieses Projekt in Großbritannien ins Leben gerufen. Wie viel die Initiative kostet, konnte Silke Knabenschuh, Projektleiterin bei Media Smart nicht sagen. "Ich kann nur soviel sagen, dass das Budget relativ klein ist, so dass wir Probleme haben die große Nachfrage zu bewältigen", sagte sie auf Anfrage von pressetext.

(Ende)
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