pte20060323003 Medien/Kommunikation

Print-on-Demand: Risikofreies Publizieren für Verlag und Autor

Chance für abgelehnte Jungautoren


Frankfurt (pte003/23.03.2006/06:15) Während der Buchmarkt in den letzten Jahren mit Stagnation und zu geringen Umsatzzuwächsen kämpft, setzt sich das Geschäftsmodell von Print-on-Demand (PoD) immer häufiger durch. Das auf der Technik des Digitaldrucks basierende Konzept ermöglicht eine schnelle und billige Art des Verlegens. Rund 50 PoD-Anbieter sind bereits Mitglied des Börsenverein des Buchhandels (BÖV) http://www.boev.de . Für die Vielzahl von Autoren, die von den klassischen Verlagen aus wirtschaftlichen Gründen abgelehnt werden, kann dies das Sprungbrett für eine Schriftstellerkarriere bedeuten.

"Das Konzept ist zu begrüßen, jedoch sollten junge Autoren auf den Preis achten, denn die Gefahr ausgenutzt zu werden, ist gegeben", warnt Sabine Herholz, Bundesgeschäftsführerin des Bundesverbands deutscher Schriftsteller (VS) http://www.verband-deutscher-schriftsteller.de , im Gespräch mit pressetext. Klassische Buchverlage drucken in der Regel eine Auflage von mindestens 1.000 Stück und gehen damit ein hohes Risiko ein. Es gibt auch Verlage, die von den Autoren Zuschüsse in der Höhe von 3.000 bis 15.000 Euro verlangen. Der Marktführer Books on Demand http://www.bod.de aus Norderstedt hat keine hohen Kosten für die Erstauflage, keine Lagerkosten und muss sich auch nicht mit Krediten für die Vorfinanzierung herumschlagen.

In der Natur dieses Geschäftsmodells liegt es, dass ausgefallene Bücher ihren Weg hierher finden. "PoD ist eine sehr gute Entwicklung, die es ausgefallener Literatur ermöglicht veröffentlicht zu werden", lobt Imre Török, Vorsitzender des VS, pressetext gegenüber das PoD-Prinzip. Vormals als Spielwiese für Hobby- oder Möchte-gern-Autoren belächelt wenden sich aber auch namhafte Künstler an PoD-Anbieter. Die Schauspielerin Renan Demirkan sollte zur Premiere ihres Solostücks "Über Liebe, Götter und Rasenmähn" ihr gleichnamiges Buch präsentieren, war aber zu spät mit dem Schreiben fertig. Sie wandte sich an Buch & Media, da Kiepenheuer, ihr Verlag, das Buch erst Monate später herausgegeben hätte. "Wir haben es in 14 Tagen geschafft", sagte Wolfram Göbel, Chef von Buch & Media, stolz im Branchenmagazin des BÖV.

Die Angebote der PoD-Verlage variieren stark. So reicht die Palette des Verlagshauses Monsenstein und Vannerdat http://www.mv-verlag.de vom Komplettpaket, das nur den Druck umfasst, bis hin zum Luxuspaket, wo Lektorat, Vertrieb und Werbung vom Verlag übernommen werden. Die Mindestauflage beträgt vier Bücher. Das Buch wird im Verzeichnis lieferbarer Bücher eingetragen. Flattert eine Bestellung ein, wird am nächsten Tag gedruckt und am übernächsten ausgeliefert.

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