pte20060330025 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

HDTV kommt nicht auf Touren

Verspätete Auslieferung von Set-Top-Boxen


London/Berlin (pte025/30.03.2006/12:31) Der geplante Durchbruch von HDTV in Europa zur Fußball-WM 2006 wird voraussichtlich ausbleiben. Denn erst jetzt, rund zwölf Wochen vor Beginn des Großereignisses, haben die Pay-TV-Anbieter mit der Auslieferung von "HDready" Set-Top-Boxen begonnen. Wie eine aktuelle Studie von Goldmedia http://www.goldmedia.de und Screen Digest http://www.screendigest.com zeigt, wird sich der durchschlagende Erfolg von HDTV dadurch noch weiter verzögern. Längerfristig sei die Zukunft des neuen Fernsehens jedoch auf jeden Fall gesichert.

"Ursprünglich sollte die Auslieferung der Set-Top-Boxen mit dem Weihnachtsgeschäft starten", so Andre Wiegand, Berater bei Goldmedia, gegenüber pressetext. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten habe sich diese jedoch um einiges verzögert. Doch selbst ein früherer Markteintritt der Set-Top-Boxen, hätte keinen Durchbruch von HDTV zur Fußball-WM garantiert, sagt Wiegand. "Bis ein flächendeckender Boxenaustausch stattgefunden hat, kann es einige Zeit dauern. Es handelt sich hier um ein ziemlich großes Volumen."

Viele europäische TV-Sender werden die Fußball-Spiele zwar schon in HD-Qualität ausstrahlen, doch die Zahl jener, die diese mit ihren Geräten darstellen können, ist bislang gering. "Es bedarf immerhin zweierlei Komponenten: Einerseits braucht der Zuseher die Set-Top-Box, andererseits muss er grundsätzlich ein TV-Gerät besitzen, das HD-fähig ist", erklärt Wiegand im pressetext-Gespräch. In Deutschland rechne man bis 2010 mit rund 10,5 Mio. HD-Fernsehern, allerdings nur mit maximal drei Mio. tatsächlichen HD-Nutzern.

Insgesamt liegt Europa mit der Verbreitung von HDTV deutlich hinter den USA und Japan zurück. Ende 2005 waren bereits 19 Mio. bzw. 17 Prozent der Haushalte in den Vereinigten Staaten mit der neuen TV-Technik ausgerüstet, in Japan immerhin 14 Prozent. Grund dafür sei, dass beispielsweise in den USA die Integration von HD-Technologie in alle TV-Geräte gesetzlich vorgeschrieben wurde, so Wiegand. Außerdem würde die Verbreitung überall dort schneller vonstatten gehen, wo es starke Pay-TV-Player gibt. In Deutschland und Österreich sei die Entwicklung aufgrund des großen Free-TV-Angebots deutlich langsamer.

Für 2010 werden weltweit 174 Mio. HD-fähige Haushalte erwartet. In den USA sollen dann 59 Prozent, in Japan 66 Prozent und in Europa rund 30 Prozent der Haushalte das hochauflösende Format nutzen. Bislang kann HDTV in insgesamt zwölf verschiedenen Ländern empfangen werden, darunter auch Deutschland und Österreich.

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