pte20060330037 Medien/Kommunikation, Bildung/Karriere

Österreichs Journalistinnen pflegen weibliche Kontakte

Berufseinstieg immer schwieriger


Wien (pte037/30.03.2006/15:03) Die überwiegende Mehrzahl der österreichischen Journalistinnen arbeitet mit Kontaktpersonen des eigenen Geschlechts zusammen. In der aktuellen Begleitstudie zum 8. Österreichischen Journalistinnenkongress unter dem Motto "Internationale Vernetzung" http://www.medienfrauen.net gaben 78 Prozent der weiblichen Medienvertreterinnen an, sich in ihrer internationalen Zusammenarbeit eher an Frauen zu wenden. Zwölf Prozent betonten den ausdrücklichen Vorzug weiblicher Kontakte. Nur zwei Prozent der Befragten pflegen lieber den Umgang mit männlichen Kollegen und Ansprechpartnern.

"Die Medienfrauen haben zwar überwiegend Kontaktpersonen des eigenen Geschlechts, führen dies jedoch nicht bewusst herbei, es ergibt sich vielmehr automatisch", erklärt Gerti Kuhn, Mitorganisatorin des Journalistinnenkongresses, im pressetext-Gespräch. Grund zur Sorge seien die immer schlechteren Rahmenbedingungen für junge Berufsanfängerinnen. "Während ältere Journalistinnen nur vereinzelt angaben, zu Beginn ihrer Karriere für sehr wenig oder gar kein Geld gearbeitet zu haben, waren es bei den unter 35-Jährigen ganze 75 Prozent", sagt Kuhn. Über die Jahre habe sich hier eine signifikante Verschlechterung bemerkbar gemacht. Trotzdem seien die weiblichen Redakteure im Vergleich zu den Vorjahren insgesamt jünger und gleichzeitig besser ausgebildet. 63 Prozent der Befragten wiesen ein abgeschlossenes Studium auf.

In punkto Recherche halten sich die meisten Journalistinnen am liebsten an ihre Muttersprache Deutsch. Nur 50 von insgesamt 204 befragten Medienfrauen gaben an, in Englisch oder weiteren Fremdsprachen nach Themen zu suchen. 82 Prozent nutzen private Netzwerke zur Recherche, nur 18 Prozent bedienen sich institutioneller Netzwerke oder sind Mitglied eines solchen. Zur Informationsbeschaffung für Österreich-Themen machen die Medienfrauen vor allem von Pressediensten Gebrauch. Von insgesamt 267 Nennungen entfielen dabei 107 auf pressetext austria, 86 auf die APA und 74 auf internationale Pressedienste.

Zur Informationsbeschaffung für internationale Themen greifen die Journalistinnen vorwiegend zu internationalen Onlinemedien (128 Nennungen) oder betreiben Telefonrecherche auf Interviewbasis. "Das Interview nutzen vor allem die berufserfahrenen Journalistinnen", so Kuhn. Insgesamt behandeln 75 Prozent der Befragten vorwiegend nationale Themen mit internationalem Bezug. Nur fünf Prozent beschränken sich ausschließlich auf innerösterreichische Themen, sechs Prozent konzentrieren sich nur auf EU- und andere internationale Themen.

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