pte20060412024 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Podcasting entflieht der Kinderstube

Werbewirtschaft: Umstellung von Push- zu Pull-Marketing


Köln (pte024/12.04.2006/13:21) Podcasting wird als neue Medienform langsam erwachsen. Wie auf dem Podcast-Kongress (pte berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060104009 ) des eco Verbandes der deutschen Internetwirtschaft http://www.eco.de diskutiert wurde, ist die Branche nun dabei sich zu formieren, Geschäftsmodelle auszuloten und ihr Publikum zu finden. Der besondere Vorteil des Podcastings liege in seiner Spezialisierung. Während traditionelle Medien wie Radio und Fernsehen ihr Publikum eher berieseln, wählt der Nutzer die Sendungen beim Podcasting aktiv und gezielt aus einem breiten Angebot aus. Für die Werbewirtschaft bedeutet dies eine Umstellung vom herkömmlichen Push- zu dem modernen Pull-Marketing.

"Marketingabteilungen und große Unternehmen sind bereits auf dieses neue Medium aufmerksam geworden. Momentan wird Podcasting stark beobachtet, aber die Entwicklung steht erst am Anfang", erklärt Marc Schmidt, Arbeitskreisleiter beim eco Verband, im pressetext-Gespräch. Noch in diesem Jahr werde sich einiges auf dem Markt nach vorne bewegen, so Schmidt. Das Marktpotenzial sei auf jeden Fall vorhanden. Allein in Deutschland sind derzeit rund elf Mio. MP3-Player im Umlauf und ebenso viele DSL-Anschlüsse stehen zur Verfügung.

"Ein Massenmedium wird Podcasting meiner Meinung nach vermutlich nicht werden. Hier zählt eher die Qualität als die Quantität", sagt Schmidt. Aufgrund der Spezialisierung der einzelnen Sendungen könne die Zielgruppe viel exakter erreicht werden als durch ein Massenmedium. Bis 2010 wird mit 60 bis 70 Mio. Podcast-Hörern weltweit und drei Mio. innerhalb von Deutschland gerechnet. "Derzeit übernehmen die USA hier klar die Vorreiterrolle. In Europa steht Großbritannien ganz vorne, aber auch Deutschland liegt bei der Entwicklung im Spitzenfeld", so Schmidt.

Bis sich der Podcasting-Markt richtig etabliert hat, müssen allerdings noch einige Hürden genommen werden. Am wichtigsten sei es zunächst, die allgemeine Bekanntheit des neuen Mediums zu steigern. Zudem hänge der Erfolg natürlich auch von der Verbreitung der DSL-Zugänge ab, erklärt Schmidt gegenüber pressetext. Derzeit ist der typische Podcast-Hörer männlich, um die 30 Jahre alt, überdurchschnittlich gebildet und lebt mit 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit als Single.

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