pte20060418034 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Emissionsrechtehandel im Alpenraum als Lösungsansatz

Europarecht als Stolperstein


Graz (pte034/18.04.2006/13:55) Der Güterverkehr hat die wichtige Aufgabe, die Bevölkerung und die Wirtschaft mit notwendigen Gütern zu versorgen. Er hat jedoch nicht nur positive Seiten: Die Folgen für die Umwelt sind fatal. Insbesondere in sensiblen Gebieten wie den Alpentälern muss wieder ein Gleichgewicht zwischen Verkehr und Umwelt hergestellt werden. In einem von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften http://www.oeaw.ac.at beauftragten Forschungsprojekt hat sich unter der Leitung der TU Graz http://www.tugraz.at ein interdisziplinäres Forschungsteam, bestehend aus Juristen, Volkswirten, Verkehrswitschaftern, -planern und -ökologen, zwei Jahre intensiv mit dieser komplexen Thematik befasst und eine Grundlage für die Realisierung einer emissionsbasierten Steuerung des Güterverkehrs im Alpenraum entwickelt. Die Ergebnisse präsentieren die Wissenschafter im Rahmen der Veranstaltung "Emissionsgesteuerter Güterverkehr im Alpenraum - Emissionsrechtehandel als Lösungsansatz?" am Freitag, den 21. April 2006, an der TU Graz.

Ziel des Emissionsrechtehandels ist eine ökologisch orientierte Lenkung des Verkehrsaufkommens. "Zur Reduzierung der NOx-Emissionen von LKWs werden vom Staat oder einer vom Staat beauftragten Gesellschaft, beispielsweise ASFINAG http://www.asfinag.at , Emissionszertifikate an Unternehmen ausgegeben, so dass nur eine begrenzte Anzahl von Fahrten ausgeführt werden kann", erläutert Projektleiter Werner Gobiet vom Institut für Straßen- und Verkehrswesen der TU Graz http://www.isv.tugraz.at die Grundsätze des Modells gegenüber pressetext. "Die Zertifikate können zwischen diesen Unternehmen frei gehandelt werden, zum Beispiel an der EXAA http://www.exaa.at . Unternehmen, die dringend notwendige Fahrten ausführen müssen, können neue Zertifikate zukaufen, während für weniger dringende Fahrten, wie für den Transport von Massengütern, beispielsweise die Bahn als Alternative erwogen werden kann", so Gobiet.

In einer weiteren Studie soll die Machbarkeit des Modells überprüft und seine mögliche Realisierung erarbeitet werden. "Bevor dieses Modell in die Praxis umgesetzt werden kann, müssen zuerst einige politische Hürden genommen werden", so Gobiet gegenüber pressetext. "Das Europarecht bildet einen Stolperstein und außerdem muss der Meinungsbildungsprozess der Politiker beeinflusst werden. Dieses Modell bildet auch nur den ersten Ansatz, einen Anlass um über die Thematik reden zu können. Erst danach kann über konkrete Maßnahmen nachgedacht werden."

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