pte20060502009 Medizin/Wellness

Unterernährung: Die Welt lässt ihre Kinder im Stich

Anzahl der unterernährten Kinder seit 1990 gleich


Unicef
Unicef

New York (pte009/02.05.2006/09:20) Die Welt lässt die Kinder im Stich, weil sie es nicht schafft, ihre Ernährung sicher zustellen. Zu diesem Ergebnis ist eine Unicef-Studie http://www.unicef.org
gekommen. Die Anzahl der untergewichtigen Kinder unter fünf Jahren ist seit 1990 fast unverändert geblieben. Es war ein erklärtes Ziel gewesen, die Anzahl dieser Kinder zu verringern. Die Hälfte der unterernährten Kinder lebt laut Unicef in Südasien. Eine unzureichende Ernährung spielt jährlich bei mehr als 5,6 Millionen Todesfällen bei Kindern eine Rolle. Diese Zahl entspricht mehr als der Hälfte der gesamten Todesfälle bei Kindern.

Eines der Millenium Entwicklungsziele der UNO ist extreme Armut und Hunger bis 2015 besiegt zu haben. Das würde bedeuten, dass sich der Anteil an Kindern, die für ihr Alter untergewichtig sind, halbieren sollte. Die Unicef warnte jedoch, dass sich die Welt für die Erreichung dieses Zieles nicht auf dem richtigen Weg sei. Insgesamt haben in Entwicklungsländern 27 Prozent der Kinder unter fünf Jahren, rund 146 Millionen, nicht genug zu essen. 1990 lag dieser Wert bei 32 Prozent. Die Hälfte aller untergewichtigen Kinder kommen aus Südasien, Bangladesch, Indien und Pakistan. Rund 47 Prozent der indischen Kinder unter fünf Jahren sind untergewichtig. Die immer wieder von Hungersnöten heimgesuchten Länder im Osten und Süden Afrikas haben nur geringe Fortschritte erzielt. Hier sind 29 Prozent der Kinder unterernährt. In Ostasien hat China die Anzahl der unterernährten Kinder seit 1990 pro Jahr um durchschnittlich 6,7 Prozent gesenkt. Andere Länder in dieser Region haben diese Werte bisher nicht erreicht.

Nur zwei Regionen auf der Welt, Lateinamerika und die Karibik, wo sieben Prozent der Kinder untergewichtig sind, sowie Ostasien und der Pazifik-Raum mit 15 Prozent, sollten in der Lage sein, dieses Millenium Entwicklungsziel zu erreichen. Mittel- und Osteuropa und die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten verfügen mit fünf Prozent über die weltweit niedrigsten Werte. Wie in industrialisierten Ländern gibt es Ungleichheiten. Ein geringes Geburtsgewicht ist auch hier bei den Ärmsten und ethnischen Minderheiten weiter verbreitet. Vitamine und Mineralien sind für die kindliche Entwicklung entscheidend. Ein Mangel kann das Risiko der Entstehung einer ganzen Reihe von verbreiteten Erkrankungen erhöhen. So führt zum Beispiel der Mangel an Jod bei 37 Millionen Neugeborenen jährlich zu einer Anfälligkeit für Lernschwächen. Die Unicef fordert eine Reihe von Maßnahmen, die zum Teil so einfach sind wie die Bereitstellung von Vitamin A Tabletten oder die Anreicherung der Nahrungsmittel mit Eisen und Jod.

Zusätzlich wird laut BBC gefordert, dass die Ernährung der Kinder zu einem zentralen Anliegen der Politik der Nationen und auch ihrer Budgets wird, damit mehr und bessere Informationen über die Ernährung zur Verfügung gestellt werden und bessere Ressourcen für die Familien. Es sollte einen besonderen Schwerpunkt auf die ersten beiden Lebensjahre geben und eine bessere Förderung des Stillens. Ann Veneman, die amtierende Direktorin der Unicef, erklärte, dass der Mangel an Fortschritt bei der Bekämpfung der Unterernährung die Kinder und die Nationen schädige. "Wenige Dinge haben mehr Einfluss als die Ernährung auf die Fähigkeit eines Kindes zu überleben, entsprechend zu lernen und einem Leben in Armut zu entfliehen." Die veröffentlichten Zahlen erzählten nicht die ganze Geschichte. "Neben jedem sichtbar unterernährten Kind kämpfen mehrere andere eine verborgene Schlacht gegen den Hunger."

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