pte20060505014 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Krankheitserreger: Wild lebende Tiere bisher unterschätzt

Viren werden oft nicht erkannt


London/Oxford (pte014/05.05.2006/10:00) In Europa zirkulieren zahlreiche neue Viren, welche beim Menschen oft unerkannt zum Tode führen können. In einer Studie im Auftrag der britischen Regierung http://www.direct.gov.uk zu Risiken der in Großbritannien vorkommenden Viren, die von Insekten und anderen Gliederfüßern übertragen werden, warnt Ernie Gould der Universität Oxford http://www.ox.ac.uk , dass diese Erkrankungen möglicherweise nicht sofort erkannt werden, weil niemand nach ihnen sucht. "Wild lebende Tiere bilden ein riesiges Reservoir von potenziellen Krankheitserregern, aber bisher haben wir zu wenig unternommen, diese zu überwachen", erklärt Joe Brownlie des Royal Veterinary College http://www.rvc.ac.uk in London. "Wir müssen mehr Tiere und Vögel testen", fordert der Wissenschafter.

Laut einem am Donnerstag erschienenen Artikel in der Online-Ausgabe von New Scientist http://www.newscientist.com soll eine am 26. April veröffentlichte zweite Studie auf die Problematik der nicht erkannten Viren aufmerksam machen. Diese Studie gibt eine detaillierte Beschreibung von jenen Krankheiten, die in den kommenden 25 Jahren ausbrechen können. "Niemand kann vorhersagen, welche ernsthafte Erkrankungen in den kommenden Jahren entstehen werden", sagt Hauptwissenschaftsberater David King, "aber verbesserte Ermittlungs-, Diagnose- und Überwachungstechniken sind entscheidend, sie früher entdecken zu können als das jetzt der Fall ist".

In ganz Europa sind bereits Vögel mit dem Westnilvirus angetroffen worden, und Gould zufolge kommt das Tahyna-Virus - das genau wie das Westnilvirus Enzephalopathie (BSE) bei Menschen verursachen kann - neben Vögel außerdem bei Moskitos und Kaninchen vor. Ähnliche Erkrankungen könnten bereits zur Infektion oder zum Tode von Menschen geführt haben, meint Gould. In Großbritannien sterben jährlich etwa 50 Menschen an viraler Enzephalopathie. Gould glaubt jedoch, dass weniger als 40 Prozent dieser Sterbefälle auf den tatsächlichen Krankheitserreger zurückgeführt werden. Diese Zahlen sind identisch mit anderen industrialisierten Ländern.

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