Phonoverband geht gegen PC Magazin vor
Presserat spricht Missbilligung, aber keine Rüge aus
Berlin (pte045/09.05.2006/13:33) Der Deutsche Presserat http://www.presserat.de hat gegen den Titel der Oktoberausgabe 2005 des Computermagazins PC Magazin http://www.pc-magazin.de aus dem Weka-Verlag eine Missbilligung ausgesprochen. Der Titel "Raubkopien (k)eine Chance - Anonym aus dem Netz saugen - Gesaugte Daten polizeisicher verstecken und verschlüsseln" - das k ist rot durchgestrichen - sei laut Presserat nicht vertretbar, heißt es in einer Pressemitteilung, die heute, Dienstag, vom Deutschen Phonoverband http://www.ifpi.de veröffentlicht wurde.
"Der Bericht im Innenteil hingegen ist völlig in Ordnung gewesen", so Arno Weyand, Referent des Beschwerdeausschusses im Presserat, gegenüber pressetext. Die Beschwerdekammer des Presserats war der Auffassung, dass der Verstoß gegen presseethische Grundsätze jedoch nicht so schwerwiegend war, dass eine Rüge ausgesprochen werden musste. "Es kommt häufiger vor, dass Titel etwa aus Platzgründen überspitzt sind oder über ihr Ziel hinaus schießen", erklärt Weyand. Im Gegensatz zu einer Missbilligung, die vom Presserat nur anonymisiert im Jahrbuch erscheint, muss eine Rüge von dem jeweiligen Medium abgedruckt werden (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=060315033 ).
Durch den Titel entstehe der Eindruck, als wolle die Zeitschrift illegalen Kopien Vorschub leisten. Der Eindruck, die Zeitschrift gebe eine Anleitung zu einer strafbaren Handlung, gefährde das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der Medien, wird der Presserat weiter in der Mitteilung des Phonoverbands zitiert. Die Beschwerde wurde von der Rechtsanwaltskanzlei Waldorf im Namen von Unternehmen der deutschen Musikwirtschaft eingereicht. Da der Presserat Missbilligungen grundsätzlich nicht eigens publik macht, hat dies der Phonoverband in eigener Sache übernommen.
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