pte20060512035 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Microsoft plant Windows-TV zur Geldbeschaffung

Digitaler Werbemarkt soll neue Online-Dienste finanzieren


Redmond (pte035/12.05.2006/13:45) Microsoft http://www.microsoft.com hat auf der Suche nach neuen Geldquellen nun den Fernsehmarkt ins Visier genommen und plant laut Microsoft-Manager Chris Dobson ein eigenes Programmangebot. Details wurden noch nicht verlautbart, Dobson bezweifelte aber in einem Interview mit dem Magazin Werben & Verkaufen, dass für den Softwarekonzern die Übernahme einer großen TV-Gruppe wie ProSiebenSat.1 in Frage komme. Der Microsoft-Österreich-Sprecher Thomas Lutz erklärte gegenüber pressetext, dass Windows-TV als Plattform zu verstehen sei, die für den Content verschiedener Partner offen stehe.

Windows TV soll neue Geldquellen erschließen, um die unentgeltlichen Online-Dienste Office Live, Windows Live und Xbox Live zu finanzieren. Mit der etwas irreführenden Bezeichnung Office Live ist keine Browser-Version der Office-Produkte gemeint, sondern eine Webhosting-Plattform, die es Kleinunternehmen ermöglichen soll ihre Webpräsenz zu gestalten. Unter Windows Live versteht man ein Online-Portal, das ähnliche Dienste wie MSN und Hotmail mit einigen Erweiterungen anbietet und Xbox Live ist eine Online-Spieleplattform.

Da der digitale Werbemarkt ein "beachtliches Potenzial" entwickle, wie Dobson meint, könne Microsoft nicht wie bisher auf Abos und Bezahlmodelle setzen. Derzeit werden weltweit neue Vermarktungseinheiten für Online-Werbung aufgebaut, um an die Konkurrenten Google und Yahoo verlorenes Terrain zurückzuerobern. Diese haben großen Erfolg bei der Vermarktung von bezahlten Werbe-Links, so genannten "Sponsored Links". Der Softwarekonzern sieht sich aber im Vorteil, da er eine größere Produktpalette zur Werbevermarktung zur Verfügung habe.

Mit dem Medium Fernsehen macht Microsoft in Deutschland derzeit eher schlechte Erfahrungen. Die IPTV-Plattform des Konzerns wird von den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF heftig kritisiert. Diese beklagen das Fehlen wichtiger Standards und schließen deshalb eine Kooperation mit T-Online aus, die ein TV-Angebot basierend auf der Microsoft-Lösung starten wollen (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=060321039&phrase=iptv ). Andere Medien, wie BBC oder British Telecoms, arbeiten bereits ohne Probleme mit der Microsoft TV IPTV Edition, wie Lutz gegenüber pressetext betont.

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