pte20060519022 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Bertelsmann kämpft gegen Börsengang

Familie Mohn erwägt Milliardenrückkauf


Gütersloh (pte022/19.05.2006/12:25) Die Bertelsmann Eigentümerfamilie Mohn will die alleinige Kontrolle über den Konzern zurück erlangen. Berichten der Financial Times Deutschland zufolge überlegen die Mehrheitseigner einen Milliardenrückkauf jener Anteile, die sich derzeit in Händen des belgischen Aktionärs Albert Frére und seiner Groupe Bruxelles Lambert (GBL) befinden. Mit dem Angebot an den Minderheitsaktionär soll ein bevorstehender Börsengang verhindert werden.

"Die GBL hat das Recht ab Dienstag ein Listing zu verlangen", erklärt Andreas Grafemeyer, Pressesprecher von Bertelsmann, gegenüber pressetext. Laut Financial Times Deutschland wolle die Eignerfamilie der GBL zwischen 3,5 und 4 Mrd. Euro für den Rückkauf der Anteile bieten. Mindestens eine Investmentbank arbeite daran, einen Kredit zu organisieren. Ob und wann die Investorengruppe tatsächlich das Listing einfordern wird, sei unklar. "Bertelsmann wäre jedenfalls auf einen Börsengang vorbereitet", sagt Grafemeyer.

Seitens der Familie Mohn ist man sich sicher, dass Bertelsmann die Schulden schnell wieder abbauen könnte. Dazu erwägt der Medienkonzern auch den Verkauf einzelner Sparten, wie zum Beispiel des Musikverlages Sony BMG (pte berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060327017 ). Die Mehrheitseigner lehnen einen Börsengang von Bertelsmann vor allem deswegen ab, da die Bewertungsmaßstäbe des Kapitalmarktes mit den Leitwerten des Konzerns, die eine gesellschaftspolitische Verantwortung festschreiben, nicht vereinbar seien.

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