pte20060526004 Medien/Kommunikation

Al-Jazeera International: Arabische Eigentümer befürchten Rohrkrepierer

Start frühestens September - Personal ist frustriert


London (pte004/26.05.2006/06:15) Der Start der englischen Version des arabischen Satellitensenders Al-Jazeera http://www.aljazeera.net verzögert sich aufgrund technischer Schwierigkeiten ein weiteres Mal. Wie der Media Guardian berichtet, sind die vier geplanten Redaktionszentren in Doha, London, Kuala Lumpur und Washington noch nicht fertig, so dass der im April für Juni angekündigte Start auf frühestens September verlegt wird (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060412015 ). Ein offizielles Startdatum wollte der Sender jedoch nicht bekannt geben. Als weiteren Grund für die Verzögerungen vermuten Mitarbeiter, dass die arabischen Eigentümer einen zahnlosen Nachrichtensender befürchten.

Die englischsprachige Version, die CNN und BBC Konkurrenz machen soll, hat schon ein hochkarätiges Journalisten-Team aufgestellt, das jedoch immer ungeduldiger wird. "Die Mitarbeiter sind sehr frustriert, ebenso wie die Geschäftsführung, die sich wegen der schwachen Leistung der Technik die Haare rauft", so eine Person, die mit der Angelegenheit vertraut ist. Außerdem seien einige leitende Mitarbeiter des englischensprachigen Senders besorgt darüber, dass sich die arabischen Eigentümer von Al-Jazeera einmischen, weil sie eine verwässerte Version von BBC oder CNN befürchten und der Sender als Rohrkrepierer enden könnte, zitiert der Media Guardian die vertrauliche Quelle weiter.

BBC hat Pläne angekündigt im kommenden Jahr eine arabische Version seines Nachrichtenkanals aufzubauen. Der britische Sender beabsichtigt mit diesem Schritt die Diversifizierung seiner Berichterstattung im arabischen Raum und hat bereits Salah Negm, ehemaliger Al-Jazeera-Mitarbeiter, als Nachrichtenredakteur bestellt. Indes wurde eine neue Videobotschaft von Osama Bin Laden veröffentlicht, in dem der Begründer des Terrornetzwerks Al-Qaida die beiden Al-Jazeera-Journalisten denen Verbindungen zu Al-Qaida nachgesagt werden verteidigt. Er behauptet, al-Hajj, der im US-Militärgefängnis Guantanamo festgehalten wird, und Tayssir Alouni, der in Spanien verurteilt wurde, hätten nichts mit dem Terrornetzwerk zu tun.

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