Britische Times druckt ab Juni US-Ausgabe
Konkurrenz für Wall Street Journal und New York Times
London / New York Times (pte011/29.05.2006/11:22) Die britische Tageszeitung Times http://www.timesonline.co.uk wird ab dem 6. Juni eine US-Ausgabe in den USA herausgeben. Das Blatt, das sich an kaufkräftige Leser aus New York und Umgebung richtet, wird in der Druckerei der New York Post, die wie die Times zu Rupert Murdochs News Corp gehört, gedruckt werden. "Das Vorhaben zielt auf Werbedollars und wohlhabende Leser, vor allem aus der Finanz- und Medienbranche, ab", sagt Robert Thomson, Herausgeber der Times, gegenüber der New York Times. Angekurbelt werden soll auch die Onlineseite der Tageszeitung, in der Hoffnung US-Leser außerhalb New Yorks zu gewinnen.
Die Times wird mit der New York Times und dem Wall Street Journal um dieselbe Leserschaft buhlen und hofft Werber für Luxusartikel, Immobilien und Autos anzulocken. Ein Medienexperte bezweifelt, dass sich das Blatt in den USA wirklich durchsetzen wird. "Als Business-Strategie dient das Vorhaben mehr dem Image der Londoner Times, denn ich glaube nicht, dass die Zeitung je eine genügende Reichweite erreichen wird, um US-Werber anzulocken", schätzt John Morton, Vorsitzender der Medienberatungsfirma Morton Research, die Chancen der Times auf dem US-Markt ein.
Für die US-Ausgabe werden keine neuen Mitarbeiter engagiert, sondern sie wird eine Auswahl an Artikeln der britischen Ausgabe enthalten. Die Erwartungen an die US-Ausgabe seien bescheiden und es gäbe keinen Zeitplan, bis wann die US-Version profitabel werden soll, sagte eine Sprecherin der Times. Für den Start ist eine Auflage von 10.000 Stück geplant, die zunächst für einen Dollar pro Exemplar an Kiosken und über Abonnements verkauft werden sollen. Bereits 1997 ist eine britische Tageszeitung auf den US-Markt gekommen. Die US-Ausgabe der Financial Times, deren Geschäftsführer damals ebenfalls Robert Thomson gewesen ist, hat zwischen 1998 und 2002 ihre Auflage verdreifacht.
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