pte20060601022 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Bertelsmann forciert schnellen Verkauf von BMG

Erste Verhandlungen bereits angelaufen


Gütersloh (pte022/01.06.2006/11:39) Der Medienkonzern Bertelsmann http://www.bertelsmann.com will seinen Musikverlag BMG Music Publishing offenbar möglichst schnell loswerden. Wie die Financial Times Deutschland berichtet, führen Vertreter des Unternehmens bereits erste Gespräche mit potenziellen Käufern. Der Erlös für die Verlagssparte wird in Medienkreisen auf rund eine Mrd. bis 1,5 Mrd. Euro geschätzt. Zu den ersten Verhandlungspartnern zählen laut Branchenkreisen der Musikmanager Charles Koppelman und der Ex-Warner-Music-Chef Roger Ames.

"Es gibt sehr großes Interesse an diesem Geschäft. Die Gespräche über die Auktion führen wir mit einem ausgewählten Kreis an Interessenten", so Andreas Grafemeyer, Unternehmenssprecher von Bertelsmann Deutschland, gegenüber pressetext. Das schnelle Tempo bei den Verkaufsbemühungen lässt sich darauf zurückführen, dass Bertelsmann möglichst schnell seinen Kredit über 4,5 Mrd. Euro wieder abbezahlen möchte. Das Geld braucht der Medienkonzern, um den Rückkauf der Anteile des belgischen Investors Albert Frére zu finanzieren (pte berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060526013 ).

Letztlich werde der so genannte Net Publisher Share (NPS) dafür Ausschlag gebend sein, in welcher Höhe die Verkaufssumme des Musikverlages liegt, so Grafemeyer. Im vergangenen Jahr lag der NPS, der sich aus dem Umsatz des Verlages minus der Lizenzen für die Künstler ergibt, von BMG bei rund 170 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bei rund 80 Mio. Euro. "Weltweit ist BMG an dritter Stelle, was den Marktanteil betrifft", sagt Grafemeyer im pressetext-Gespräch. Damit liegt der Musikverlag hinter seinen Konkurrenten EMI und Warner Chappell.

Die Musikbranche befindet sich derzeit in starker Bewegung. Viele Investoren rechnen damit, dass künftig ein neuer großer Verlag auf den Markt kommen und der im Verbund mit BMG zu einem dominanten Player in der Branche werden könnte. Auch eine Fusion von EMI und Warner ist im Gespräch. Nicht zuletzt deshalb reißt sich nun eine Vielzahl von Interessenten um den Kauf der Bertelsmann-Tochter.

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