pte20060629023 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Klickbetrug: Yahoo zahlt Teil der Werbeeinnahmen zurück

14 Prozent der Klicks mit betrügerischem Hintergrund


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Los Angeles (pte023/29.06.2006/12:05) Das Internetportal Yahoo http://www.yahoo.com hat sich im Zuge eines Prozesses um betrügerisches Anklicken von Online-Shopping-Seiten (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050405007 ) mit den klagenden Werbekunden auf einen außergerichtlichen Vergleich geeinigt. Wie Yahoo mitteilte, werden bereits geleistete Zahlungen an Tausende Werbekunden zurückerstattet und die Anwaltskosten in der Höhe von knapp fünf Mio. Dollar übernommen. Die Einigung erhielt in der Nacht auf heute, Donnerstag, die vorläufige Zustimmung des US-Bezirksgerichtes in Los Angeles, berichtet das Wall Street Journal.

Kernpunkt der Sammelklage war der Onlineverkehr von Januar 2004 bis März 2006 bei Yahoo. Die Einnahmen des Unternehmens in diesem Zeitraum betrugen 9,1 Mrd. Dollar. Yahoo hofft nun, nur einen geringen Teil dessen zurückzahlen zu müssen. In einem ähnlichen Verfahren gegen Google http://www.google.com wurde der Betreiber der Suchmaschine zu einer Zahlung von höchstens 90 Mio. Dollar verurteilt. Demgegenüber standen Werbeeinnahmen von 13,3 Mrd. Dollar seit 2001. Eine Obergrenze wurde im Fall Yahoo jedoch nicht festgesetzt.

Die klagenden Werbeunternehmen hatten argumentiert, dass Yahoo von den Klicks auf Werbebanner der Shoppingseiten zu Unrecht profitiert hätte. Kunden wären auch Aufrufe ihrer Seiten in Rechnung gestellt worden, wenn diese durch Personen durchgeführt wurden, die nicht das geringste Interesse am Kauf der gebotenen Waren haben. Mit so genannten Clickbots können Klickbetrüger die Klickraten wesentlich erhöhen. Die Motive hierzu können unterschiedlich sein, verfolgen jedoch immer das Ziel, dem Unternehmen zu schaden. Der Clickbot verursacht plötzlich ansteigende Kosten für Online-Werbung ohne aber den Umsatz zu erhöhen.

Laut einer aktuellen Statistik des ClickFraudIndex http://www.clickfraudindex.com bewegt sich sie Zahl der betrügerischen Klicks bei etwa 14 Prozent. Böse Zungen behaupten, bis zu 40 Prozent aller Klicks auf die kontextbezogenen Anzeigen der Suchmaschinen würden in betrügerischer Absicht erfolgen. Diese Quoten werden von Yahoo und Google aber energisch bestritten.

(Ende)
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