pte20060722001 Forschung/Entwicklung, Technologie/Digitalisierung

Bayrischer Hochleistungsrechner in Betrieb genommen

Verdopplung der Leistung mit zweiter Ausbaustufe im Sommer 2007


Foto: badw.de
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Garching (pte001/22.07.2006/06:10) Im bayrischen Garching wurde gestern, Freitag, der Neubau des Leibnitz-Rechenzentrums der Bayrischen Akademie der Wissenschaften http://www.badw.de offiziell eingeweiht und nach knapp zweieinhalbjähriger Bauzeit der neue nationale Hochleistungsrechner Bayern II (HLRB II) in Betrieb genommen. HLRB II ist der zweitschnellste Rechner Deutschlands und bewältigt 26 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde. Das entspricht 26 Teraflops, womit der Computer zu den leistungsfähigsten weltweit gehört.

Bund und Land haben für das Rechenzentrum rund 38 Millionen zu den insgesamt 42 Millionen Euro Gesamtbaukosten beigetragen. Die große Rechenleistung werde vor allem für Simulationen im Bereich der Naturwissenschaften oder in der Materialforschung benötigt. "Das LRZ Garching wird zur Top-Adresse für moderne Schlüsseltechnologien wie die Materialwissenschaft oder die Astrophysik", meinte der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber im Zuge der Einweihung. Damit werde die Voraussetzung für weitere Innovationen geschaffen. "Investitionen wie diese ermöglichen wissenschaftliche Durchbrüche, die in wirtschaftliche Leistungskraft verwandelt werden können", ergänzte Bundesforschungsministerin Annette Schavan.

In der ersten Ausbaustufe stehen 4.096 Intel-Madison9M-Prozessoren zur Verfügung, die in einer ccNUMA-Architektur zusammenarbeiten. In der zweiten Ausbaustufe, die im Sommer 2007 abgeschlossen sein wird, soll der Supercomputer dann über 60 Teraflops schaffen. Derzeit beträgt die Hauptspeichergröße 17 Terabyte, sie wird auf etwa 40 Terabyte ausgebaut. Die gegenwärtig 300 Terabyte Plattenplatz wachsen auf über 600 Terabyte. Für die Home-Directories stehen 40 (später 60) Terabyte in Form eines NAS-Speichers (Network Attached Storage) zur Verfügung. An die Außenwelt ist das System über das Deutsche Forschungsnetz mit einer Verbindungsgeschwindigkeit von 10 Gigabit pro Sekunde angeschlossen.

Mit der angepeilten Leistung soll der HLRB II sowohl den bislang schnellsten deutschen Rechner in Jülich hinter sich lassen als auch den Sprung in die Top 10 der weltweit schnellsten Supercomputer http://www.top500.org schaffen. Bislang führt IBMs Blue Gene/L im kalifornischen Livermore mit 280 Teraflops diese Liste an. Nach den aktuellen Daten würde der bayrische Supercomputer Platz 13 belegen, so die Bayrische Akademie.

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