pte20060726037 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Heiminstinkt der Hummeln sensationell

Forscher beklagen Rückgang der Bestäuber-Insekten


www.bumblebeeconservationtrust.co.uk
www.bumblebeeconservationtrust.co.uk

London (pte037/26.07.2006/15:19) Hummeln haben britische Forscher überrascht. Nach einer nun veröffentlichten Studie der Universitäten Newscastle http://www.ncl.ac.uk und Oxford http://www.ox.ac.uk finden sich die Brummer in ihrer Umgebung besser zu Recht als bisher angenommen. Entfernungen von bis zu 13 Kilometern von ihrem Nest sind kein Problem. Bitteres Detail am Rande: Die Zahl der Tiere hat in den vergangenen Jahren dramatisch abgenommen und das, obwohl sie für die Landwirtschaft für die Bestäubung von Pflanzen extrem wichtig sind http://www.bumblebeeconservationtrust.co.uk .

Das Forscherteam um Mark O'Neill hatte 20.000 Hummeln der Spezies Bombus terrestris mit Identifikationsnummern versehen und an verschiedenen Plätzen in Nordost-England freigelassen. Dabei konnten sie feststellen, dass Tiere bis zu einer Entfernung von 13 Kilometern den Weg mühelos zurück fanden. In früheren Studien attestierten Wissenschaftler den Brummern zwar exzellente Orientierung, kamen dann aber zum Schluss, dass fünf Kilometer allerdings die Grenze darstellten. Von den 20.000 Hummeln kamen am Ende aber nur zwischen 20 und 30 Prozent wieder nach Hause. Der Rest fiel wahrscheinlich Feinden oder Autowindschutzscheiben zum Opfer. Ganz klar ist den Forschern nicht, wie die Tiere es schaffen, sich derart genau zu orientieren. Wahrscheinlich prägen sie sich bestimmte landschaftliche Gegebenheiten ein. In der näheren Umgebung sind es olfaktorische Merkmale, die die Insekten wahrnehmen.

In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Bienen und Hummeln in vielen europäischen Ländern dramatisch abgenommen. Schuld daran ist die moderne Landwirtschaft mit den chemischen Substanzen, die auf den Feldern ausgebracht werden. "Das Problem gibt es nicht nur in England, sondern auch in Deutschland", erklärt der Imker Fridolin Brandt vom Umweltbund http://www.umweltbund.de im pressetext-Interview. "Die moderne Landwirtschaft ist durch die Chemieindustrie der größte Feind der Umwelt", meint der Experte. In Frankreich wären zahlreiche der Chemikalien, die systemisch auf Bienen und Hummeln wirken, verboten worden. Sofort sei ein Zuwachs von Insekten bemerkbar geworden. "Unternehmen wie Bayer, die zahlreiche dieser Substanzen herstellen, geht es nicht um die Umwelt, sondern um den Cash-Flow ihres Unternehmens", so Brandt. Das habe der Vorstandsvorsitzende des Chemie-Unternehmens vor mehreren 1.000 Zuhörern offen erklärt.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
Tel.: +43-1-811 40-307
E-Mail: weitlaner@pressetext.com
|