AOL öffnet Angebot für alle Webnutzer
Time Warner erzielt Gewinn im zweiten Quartal
Dulles (pte036/02.08.2006/16:00) Der Medienkonzern Time Warner http://www.timewarner.com bleibt auch im zweiten Quartal in der Gewinnzone, wie das Unternehmen heute, Mittwoch, mitgeteilt hat. Gleichzeitig gab der Konzern Details zur angekündigten Umstrukturierung des Internetdienstleisters AOL http://www.aol.com bekannt, der wegen sinkender Mitglieder das Abonnentenmodell abschaffen wird. "Zum ersten Mal in AOLs Geschichte werden wir AOLs überzeugendste Produkte, wie die integrierte Software und das E-Mail-Service, Breitbandnutzern kostenlos anbieten", stellt Jeff Bewkes, Präsident von Time Warner, die revolutionären Veränderungen bei AOL vor.
Der anhaltende Verlust der Abonnentenzahlen und das wachsende Internetwerbegeschäft haben AOL davon überzeugt, das bisher kostenpflichtige Internet-Angebot gratis anzubieten. Der Online-Dienstleister hofft damit auch ehemalige Abonnenten wieder zurück zu gewinnen. Ex-AOL-Mitglieder können ihre Accounts, falls diese nicht länger als vor zwei Jahren stillgelegt wurden, reaktivieren lassen. Die Gratis-Version soll bis Anfang September verfügbar sein. Sein kostenpflichtiges Angebot wird AOL beibehalten, jedoch wird es kein Standbein mehr für den, laut eigenen Angaben zweitgrößten Internetanbieter in den USA, sein. Die Einnahmen wolle AOL in Zukunft hauptsächlich aus Werbung beziehen.
Der Umsatz von Time Warner stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um einen Prozent auf 10,7 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn beträgt 1,01 Mrd. Dollar gegenüber einem Fehlbetrag von 409 Mio. Dollar im Vorjahr. Das positive Ergebnis führt der Medienkonzern auf das starke Kabel- und Netzwerkgeschäft zurück. Time Warner Cable profitierte vom Marktumfeld und konnte die Abonnentenzahl im zweiten Quartal um 18.000 Mitglieder steigern. AOL schnitt dank der Einnahmen im Werbegeschäft in diesem Quartal besser als erwartet ab. "Wir sind erfreut über die Ergebnisse dieses Quartals, die uns auf den richtigen Weg bringen unsere Ganzjahresziele zu erreichen", sagt Dick Parsons, Vorsitzender von Time Warner.
In Deutschland hat AOL seinen E-Mail-Dienst Ende vergangener Woche für alle Webnutzer geöffnet. "Der Internetzugang über AOL bleibt weiterhin kostenpflichtig", betont Tobias Riepe, Unternehmenssprecher von AOL Deutschland, gegenüber pressetext. Ob sich im Angebot von AOL Deutschland in naher Zukunft etwas ändern werde, könne Riepe jedoch nicht voraussehen. Wohl auch wegen des angestrebten Verkaufs des deutschen Ablegers von AOL durch den Mutterkonzern Time Warner. Wie die Welt berichtete, will Time Warner AOL Deutschland für rund 600 Mio. Euro, dem Jahresumsatz des Internetdienstleisters, verkaufen. Von den zu Anfang 40 Kaufinteressenten seien noch United Internet, Freenet, Versatel, Telecom Italia und die niederländische KPN im Rennen, berichtet die Welt unter Berufung auf Unternehmenskreise.
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