pte20060808028 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

CommScope will Milliardenhochzeit platzen lassen

1,7 Mrd. Dollar-Angebot für Andrew soll ADC-Offerte ausstechen


Hickory (pte028/08.08.2006/13:40) Der US-Netzwerkausrüster CommScope http://www.commscope.com will die geplante Milliardenhochzeit zwischen seinen Konkurrenten Andrew http://www.andrew.com und ADC http://www.adc.com platzen lassen. Mit einem Angebot im Wert von 1,7 Mrd. Dollar soll die ADC-Offerte ausgestochen werden. CommScope will 9,5 Dollar pro Andrew-Aktie zahlen. Das bedeute einen Aufpreis von rund 36 Prozent gegenüber dem Angebot von ADC, heißt es in einer entsprechenden Aussendung.

Erfreut über die plötzliche Wandlung zeigten sich die ADC-Aktionäre. Die ADC-Aktie stieg nach dem Bekanntwerden des Konkurrenzangebots durch CommScope um 4,5 Prozent. Nach Bekanntgabe des geplanten Zusammenschlusses mit Andrew Anfang Juni (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060601002 ) hatte die ADC-Aktie dagegen um 20 Prozent nachgegeben. Weil ADC den Zusammenschluss über einen Aktientausch abwickeln wollte, verlor damit auch das Übernahmevolumen an Wert, was CommScope die Hintertür für seine Offerte eröffnete, schreibt das Wall Street Journal.

CommScope erhofft sich nach einer möglichen Übernahme Zugang zu den zahlungskräftigen Kunden von Andrew. Darüber hinaus ermögliche es die Andrew-Technologie, Aluminiumleitungen anstelle der teureren Kupferleitungen zu verwenden. "Der Zusammenschluss bringt einen der weltweit führenden Anbieter von Lösungen für die letzte Meile von Kommunikationsnetzwerken hervor", erklärt CommScope-Chef Frank Dendel. CommScope stellt Festnetz-Equipment für Kabel- und Telefonkonzerne her.

Der sich abzeichnende Bieterwettstreit um den US-Netzwerkausrüster Andrew ist ein weiteres Anzeichen für das Übernahmefieber, in dem sich die Technologiebranche derzeit befindet. "Die Übernahmewelle ist längst auch in Europa angekommen", meint Nicolas von Stackelberg, Analyst beim Bankhaus Sal. Oppenheim, gegenüber pressetext und verweist etwa auf die milliardenschwere Fusion der Netzwerksparten von Siemens und Nokia (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060619020 ). "Hinter diesen Megafusionen steht unter anderem der Wille über die Skaleneffekte mittelfristig weiterhin gesunde Margen zu erzielen", so von Stackelberg.

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