pte20060812007 Tourismus/Reisen, Umwelt/Energie

Tahiti: Aufregung um Marlon Brandos Insel

Nur Öko-Resort ist ein sinnvolles Projekt


www.tahitipresse.pf
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Papeete/Tahiti (pte007/12.08.2006/11:05) Die Zukunft des Öko-Resorts auf der Insel des verstorbenen Schauspielers Marlon Brando steht nach jüngsten Angaben der Tahitipresse http://www.tahitipresse.pf auf wackligen Beinen. Die zukünftigen Hotelbetreiber wollen die Lagune und die Insel nämlich als Naturschutzgebiet ausgewiesen wissen, ehe sie mit der Errichtung beginnen, denn nur intakte Natur und Umwelt seien für die zukünftigen Besucher von Interesse, erklärte Richard Bailey CEO der Tahiti Beachcomber SA, die das neu geplante Resort betreiben werden.

Teatiaroa ist ein unbewohntes Atoll, das Marlon Brando 1962 nach seinen Filmaufnahmen zur "Meuterei auf der Bounty" gekauft hat. 2005, knapp ein Jahr nach seinem Tod wurde die Insel an Tahiti Beachcomber verkauft. "Wir wollen, dass dies ein umweltfreundliches und verantwortungsvolles Resort wird", erklärte Bailey. Wenn die Regierung und die Öffentlichkeit kein Interesse habe, dieses wertvolle Atoll zu einem Schutzgebiet auszuweisen, werde es auch für den Tourismus uninteressant. "Außerdem ist das auch der letzte Wille von Marlon Brando gewesen", so Bailey. Die Regierung in Tahiti hatte die Baugenehmigung für 40 Bungalows bereits vor einem Jahr erteilt. Diese sollten nicht als Overwater-Bungalows errichtet werden. Nun sei das Projekt aber zeitlich verzögert, weil es logistische und finanzielle Probleme gebe. "Wir müssen zuerst allerdings wissen, welche Schutzmaßnahmen seitens der Regierung für das Atoll erlassen werden, erst dann können die notwendigen Investitionen erfolgen", so der Manager, dessen Unternehmen vier Intercontinental Hotels in Französisch Polynesien gehören.

Nach Angaben von Bailey wurden bereits zahlreiche wissenschaftliche Daten über die Flora und Fauna des Atolls, das 42 Kilometer nördlich von Tahiti liegt, erhoben. Bailey fordert für die gesamte Lagune ein Fischerei-Verbot. Dies wird wiederum von den lokalen Fischern abgelehnt. Bailey gab zudem an, dass er mit der Familie Brando auch ein generelles Verbot von Benzin- und Diesel betriebenen Booten in der Lagune durchsetzen will, ebenso wie ein Betretungsverbot des zum Atoll gehörenden Vogel-Schutzgebiets auf einer separaten kleinen Insel.

Gemeinsam mit der US-Umweltgruppe "Friends of Tetiaroa" sollen die 30.000 dort lebenden Seevögel und die ökologisch wertvolle Umwelt erhalten bleiben. Die Umweltgruppe Global Coral Reef Alliance http://globalcoral.org hatte bereits im Januar 2006 eine Petition an den Präsidenten von Französisch Polynesien, Oscar Temaru, gesendet, in der sie den Schutzstatus des fragilen Ökosystems von Tetiaroa forderten. Neben der Vogelkolonie sei das Atoll Brutplatz für Meeresschildkröten sowie Habitat für zwei inzwischen sehr selten gewordene Krustentiere, dem Palmendieb, die größte Landkrabbe der Welt, sowie dem im Meer lebenden Großen Heuschreckenkrebs.

Bailey sieht in seinen Forderungen auch die Interessen von Marlon Brandos Vermächtnis erfüllt. Ein Problem gebe es allerdings: Brando hat nicht das gesamte Atoll besessen, sondern nur knapp 440 Hektar. Seine Ex-Frau Tarita Teriipaia betrieb dort bis März 2004 ein kleines 14-Zimmer-Hotel, das inzwischen geschlossen ist. Das "Brando-Eco-Hotel" sei jedenfalls genau das, was Marlon wirklich wollte: ein energieautarkes Resort, das ausschließlich aus natürlichen Materialien gebaut ist. "Von der Ozeanseite aus, wird das Resort kaum sichtbar sein, weil sich die Bungalows optimal ins Bild einfügen", so Bailey. Außerdem sollen hier die modernsten Erneuerbaren Energietechnologien zur Anwendung kommen. "Einige davon sind bereits im neuen InterContinental and Thalasso Spa in Bora Bora im Einsatz", so Bailey. Es sei Brandos Idee gewesen, das Klimaanlagensystem mit Wasser aus der Tiefe des Meeres zu betreiben. "Marlon Brando war ein Verteidiger von umweltfreundlichen und revolutionären Technologien", so Bailey. Wie großartig diese Klimatechnologie funktioniert, werde am neuen Bora Bora InterContinental, das am 1. März eröffnet wurde deutlich (pte berichtete http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060315002 ). Ähnlich wären auch die Pläne für Tetiaroa, so Bailey. "Es ist wirklich interessant, wie erfolgreich diese neue Technologie ist: Wir haben Besucher, die in unserem Hotel wohnen, nur um sich dieses System anzuschauen."

(Ende)
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